Abgaben auf Kapitalerträge
Schweizer Ökonom nennt Habecks Denkfehler und zeigt Reform-Idee
Wirtschaftsminister Robert Habeck will Kapitalerträge sozialversicherungspflichtig machen, um das marode Gesundheitssystem zu finanzieren. Ein Witz, sagt Wirtschaftspolitik-Experte Reiner Eichenberger im Interview mit FOCUS online.
Doch der Vorschlag stößt bei Ökonomen auf Widerstand. „Ein Witz“, urteilt Reiner Eichenberger, Professor für Finanz- und Wirtschaftspolitik an der Universität Fribourg in der Schweiz, im Gespräch mit FOCUS online.
„Da kann ich mich nur lustig machen. Es heißt Sozialversicherung. Das heißt, man bekommt etwas dafür.
Wenn man Kapitalerträge versicherungspflichtig macht, dann muss man auch eine Versicherungsleistung anbieten. Herr Habeck sollte mal offen darstellen, was dann die Leistung ist, die er den Kapitaleigentümern anbieten will. Da muss er noch lange überlegen“, so der Experte.
Steuerlast in Deutschland zu hoch
Das Problem der Armut seien nicht die Reichen. Vielmehr müsse man dafür sorgen, dass die Armen reicher werden. Dazu brauche es Entwicklungschancen. „Dazu gehört auch, dass sie eigenes Kapital bilden und sparen können.“
Eichenberger beklagt in diesem Zusammenhang die hohe Steuerlast in Deutschland, die es dem Durchschnittsbürger erschwere, Kapital zu bilden.
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