Freies Baden

Abgrenzung zur konservativen Kritik:

Viele Konservative definieren „woke“ als eine Sammelliste von linken Themen wie Gender-Theorie oder Sozialismus. Donald Trump etwa nennt es „woke“, zu leugnen, dass er die Wahl 2020 gewonnen hat. Doch diese Themen sind historisch und philosophisch nicht direkt mit der Gleichheitsthese verbunden. Selbst wenn Transgenderismus verboten, neoliberale Wirtschaftspolitik eingeführt und Trump zum Wahlsieger erklärt würde, wäre die Obsession mit weißer Vorherrschaft und statistischer Gleichstellung weiterhin präsent – „Wokeness“ wäre nicht verschwunden. „Wokeness“ ist erst vorbei, wenn man die Gleichheitsthese aufgibt.

Um „Wokeness“ effektiv zu bekämpfen, ist es wichtig, ihre innere Logik zu verstehen. Diese ist völlig rational, wenn man die Gleichheitsthese akzeptiert.

Die Definition:
„Wokeness ist eine Überempfindlichkeit gegenüber realen oder eingebildeten Verletzungen der identitätsbasierten menschlichen Würde, was zu übertriebenen Wahrnehmungen von Schaden, starren Denksystemen, einem Bedürfnis nach Reinigung und dem Wunsch führt, sich von Tätern zu distanzieren und sie zu bestrafen.“

Kritik:
Diese Definition trifft zwar einige Konsequenzen der „Wokeness“, aber nicht ihr Wesen. „Woke“ bedeutet nicht, gegenüber jeder Verletzung menschlicher Würde empfindlich zu sein – etwa Aussagen wie „Die weiße Rasse ist der Krebs der Menschheitsgeschichte“ werden nicht kritisiert. Wokeness konzentriert sich auf Ungleichheiten, die durch Umweltfaktoren verursacht werden. Die beschriebenen Merkmale wie „Überempfindlichkeit“ oder „starre Denksysteme“ sind eher universelle Züge menschlicher Moral.

Zusammenfassung:
Wokeness ist das Ergebnis, wenn die Gleichheitsthese ernst genommen wird, in einem moralischen Rahmen, der auf christlichen und aufklärerischen Werten basiert. Der Glaube an Gleichheit führt zwangsläufig zu einem Kreuzzug gegen Diskriminierung und Ungerechtigkeit, wobei das Ziel die Gleichheit der Ergebnisse ist. Dieses Verständnis ist entscheidend, um die Ideologie und ihre Dynamik effektiv zu analysieren und anzugehen.

"Die „Great Awokening“ begann, als klar wurde, dass eine weitere Generation von Fördermaßnahmen wie Affirmative Action oder Black History Months nicht die versprochene Gleichheit bringen würde. Gehirngewaschene Zoomer und Millennials, die fest an die „edle Lüge“ glaubten, dass Schwarze, Weiße, Juden und Asiaten im Durchschnitt die gleichen Voraussetzungen haben, forderten ein Ende der Ungerechtigkeit. Da Umweltinterventionen zur Angleichung von Ergebnissen schnell an natürliche Grenzen stoßen, wird der Kampf gegen Ungleichheit immer weiter verschärft, bis Statuen gestürzt und Menschen wegen Mikroaggressionen gecancelt werden.

Philosophischer Ursprung der „Wokeness“:

Die empirische Grundlage der Woke-Ideologie wurde erstmals von John Locke 1690 formuliert. Locke argumentierte, dass der menschliche Geist wie ein unbeschriebenes Blatt sei. Wären Sie oder ich in Südafrika geboren, würden wir wie Afrikaner handeln und umgekehrt. Diese Ideen wurden von den französischen Revolutionären aufgenommen und schließlich zu einem zentralen Element des linken Denkens. Seit über einem Jahrhundert träumt die Linke von der Gleichheit der Ergebnisse."

"MEANPT ist das Ende linker Erklärungsmodelle. Seit ungefähr 30 Jahren ist es möglich, so viele Daten mit geringem Aufwand auszuwerten und die Ergebnisse leicht zugänglich zu verbreiten.

Auf diese Art quantitativer Massenanalyse hat das gesamte progressive Lager bisher keine bessere Antwort gefunden, als weitgehendes Ignorieren. Endlose Theorien über den Menschen basierten stets darauf, dass man genau solche Dinge nicht ohne weiteres messen und referenzieren konnte."