Heinrich´s Gedanken

Was ist ein Biofilm? 😍
Ein Biofilm ist eine von Mikroorganismen erzeugte Schleimschicht. Diese Schicht besteht aus einer selbstproduzierten Matrix aus Zuckerverbindungen, Proteinen und anderen Stoffen. Innerhalb dieser Matrix leben die Erreger eng vernetzt und sind bestens geschützt. Besonders relevant ist die Biofilmbildung im menschlichen Darm. Die dortige Schleimhaut bietet eine riesige Oberfläche und ein komplexes Ökosystem, in dem sich Biofilme hervorragend ausbilden können.

Ein raffinierter Schutzmechanismus - der Evolution 🍟
Die Schutzwirkung dieser Strukturen basiert auf mehreren Mechanismen. Die zähe Matrix wirkt wie ein Filter, der viele Medikamente - egal ob chemisch oder natürlich - einfach abfängt. Die eingeschlossenen Erreger werden so nicht in ausreichender Menge erreicht. Innerhalb des Biofilms verändern die Mikroorganismen ihr Verhalten. Sie drosseln ihren Stoffwechsel und teilen sich langsamer. Damit entziehen sie sich der Wirkung vieler Mittel, die auf aktive, sich vermehrende Zellen ausgelegt sind. Diese "Schläfer", auch "Persister" genannt, sind tückisch. Sie überstehen Behandlungen und können später die Infektion erneut auslösen. Ein Beispiel ist dafür Herpes. Im Biofilm herrscht ein spezielles Mikroklima. Schwankender Sauerstoffgehalt und wechselnde pH-Werte fördern das Überleben der Erreger und können die Effektivität von Medikamenten weiter reduzieren.

Folgen für die Gesundheit, besonders im Darm 😱
Diese Taktik der Erreger hat spürbare Folgen. Im Darm können sich pathogene Keime in Biofilmen einnisten und so wiederkehrende oder chronische Beschwerden verursachen. Blähungen, Durchfälle, Bauchschmerzen und auch systemische Effekte, die den ganzen Körper betreffen, können die Folge sein. In Biofilmen eingenistete Infektionen, ob im Darm oder anderen Organen, entwickeln sich oft zu chronischen Leiden. Sie flammen wiederholt auf, zehren an den Kräften und lassen sich mit üblichen Mitteln oft nicht bezwingen. Das betrifft viele Erreger: Bakterien wie die Borrelien-Bakterien, die Lyme-Borreliose verursachen, aber auch Pilze, Parasiten und sogar Viren, die bakterielle Biofilme mitbesiedeln können.

Vorbeugung ist der beste Schutz 👍
Anstatt nur auf die Bekämpfung bestehender Biofilme zu setzen, ist die Vorbeugung ein vielversprechender Ansatz. Eine Schlüsselrolle spielt hier die Pflege einer gesunden Darmflora. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Ballaststoffen, wie sie etwa in Gemüse, Obst und Vollkornprodukten zu finden sind, fördert die Ansiedlung nützlicher Darmbakterien. Diese "guten" Bakterien konkurrieren mit potenziell schädlichen Keimen um Platz und Nahrung, und helfen so, die Bildung von Biofilmen im Darm zu erschweren. Auch die Reduktion von Zucker und stark verarbeiteten Lebensmitteln ist ratsam, da diese eher ungünstige Bakterien füttern. Neben der Ernährung können auch bestimmte Probiotika, also Präparate mit lebenden, nützlichen Mikroorganismen, helfen, die Darmflora positiv zu beeinflussen. Darüber hinaus ist ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung und Stressmanagement förderlich, um das gesamte Immunsystem, und damit auch die Abwehrkräfte im Darm, zu stärken. Ein gesunder Darm ist eben nicht nur für die Verdauung wichtig, sondern auch eine starke Verteidigungslinie gegen unerwünschte Eindringlinge und deren Biofilm-Festungen.