Deutschland vor der Bundestagswahl: Die Ausgangslage der ParteienWir starten unseren Wahl-Liveticker mit einer Analyse zur Ausgangslage der Parteien. Dabei schauen wir auf die momentane Stimmung, analysieren Umfrageergebnisse und schauen auch auf vergangene Wahlen.
Unverzichtbar, um die morgigen Ergebnisse realistisch einordnen zu können!CDU:Mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz steht die Partei in Umfragen um die 30 % - Marke. Als Erfolg für die Partei würde jedes Ergebnis ab 30 % gewertet, zumal dann eine Koalition mit nur einem Partner möglich wäre – vor allem der SPD, aber auch den Grünen, was die CDU explizit nicht ausgeschlossen hat. Es ist wahrscheinlich, dass die CDU stärkste Kraft wird, nur die AfD hat eine minimale Chance, vorbeizuziehen. Auch wenn es danach in Umfragen derzeit nicht aussieht.
AfD:Wie zuverlässig die Umfragen sind, wird vor allem das Ergebnis der AfD zeigen: Trotz Rückenwind aus den USA und der Multikulti-Diskussion, gerade nach den jüngsten Anschlägen, verharrt die Partei seit Wochen bei etwa 21 %. Dabei hatte es zwischenzeitlich Hoffnung gegeben, auf 25 % plus zu steigen und knapp an einer schwachen CDU vorbeizuziehen. Sollte die AfD tatsächlich unter 20 % bleiben (zur Europawahl 2024 erzielte sie bereits 16 %), wäre das ein Rückschlag. Ein Ergebnis bis 23 % erfüllt die Erwartungen, alles darüber wäre ein großer Erfolg für die Partei. Dass die AfD dazu gewinnt, ist indes sicher: Bei der Bundestagswahl 2021 befand sich die Partei in einem Tief, erzielte lediglich knapp 11 % der Stimmen. Jetzt ist sie etwa doppelt so stark.
SPD:Scholz ist ein Auslaufmodell und die SPD steht in den meisten Umfragen bei etwa 15 %, rund 10 % schlechter als noch 2021. Aber Vorsicht: Schon bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg schnitt die Partei am Ende stärker ab, als prognostiziert – es finden sich immer noch ein paar Leute, die plötzlich ihre „
sozialdemokratische Ader“ entdecken. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass die SPD bei 17 – 18 % landen könnte. Eine Fortführung der Kanzlerschaft ist damit zwar ausgeschlossen, Szenarien wie rot-rot-rot-grün denkbar unrealistisch, aber mit einem Ergebnis oberhalb der 15 % dürfte die SPD Juniorpartner von schwarz-rot werden.
Grüne:Es gibt viele Menschen, die (auch finanziell) von grüner Politik profitieren. Die Grünen liegen deshalb relativ konstant bei 12 bis 13 %. Das ist etwas weniger als ihr Ergebnis von 2021, aber dieser Wert macht deutlich, dass die Partei auf ein festes und fanatisches Wählerspektrum zurückgreifen kann.
Linke:Als großer Gewinner der Brandmauer-Debatte konnte die schon totgeglaubte Linkspartei von zwischenzeitlich 2 % in Umfragen auf nun 7 bis 8 % zulegen. Noch radikalisierter, noch mehr Antifa. Und ziemlich sicher im Bundestag, wenn auch ohne Machtoption.
FDP:Es wird knapp: In allen Umfragen steht die FDP zwischen 4 und 5 %, wenige Stimmen könnten entscheiden, ob die Partei zukünftig weiter ihr Fähnchen in den Wind hängen darf. Oder endlich abgewickelt wird.
BSW:Ähnlich knapp wie bei der FDP wird es für das BSW, das ebenfalls zwischen 4 und 5 % liegt: Durch die Anbiederung an die Blockparteien in Thüringen und Brandenburg hat sich die Partei in Umfragen fast halbiert. Ob Wagenknecht, die ihren personellen Fauxpas wohl ebenfalls bereuen dürfte, noch eine zweite Chance erhält? Auch davon wird der Wahlausgang abhängen: Ziehen FDP und oder BSW nicht ein, reicht es für die CDU wahrscheinlich zu einer Zweierkoalition. Ansonsten wird ein 3. Partner benötigt.
Sonstige:Das Ergebnis des
Bündnis Deutschland, das als einzige konservative Kraft neben der AfD bundesweit antritt, wird interessant. Möglicherweise reicht es für die Parteienfinanzierung (0,5 % bundesweit). Erledigt hat sich dagegen die Wahlambition der Partei
dieBasis, nach recht soliden 1,5 % im Jahr 2021 tritt die Partei nicht einmal flächendeckend an und wird im Ergebnis auf 0,1 % fallen.
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