Stellungnahme zum Thema Gelbwesten.
Was darf die Gelbweste und was nicht?
Die sogenannte Gelbwesten-Bewegung entstand vor über 5 Monaten in Frankreich.
Den Start lieferte ein LKW-Fahrer, der sich aufgrund der hohen Spritpreise für einen flächendeckenden Protest aussprach.
Schnell wurden weitere soziale Themen benannt und Hunderttausende gingen für unzählige soziale Themen auf die Straße.
Ob sog. Rechts oder sog. Links, die Zeit der Diskussionen war vorbei.
Niemand interessierte sich für den Grund des Anderen, auf der Straße zu stehen. Man zog die gelbe Weste an und gehörte dazu.
Die gelbe Weste war und ist der kleinste gemeinsame Nenner, der nötig ist, dem Volk ein Gesicht zu geben.
Raus aus der Anonymität und gemeinsam ohne viele Worte für eine bessere Zukunft zusammenstehen.
Auch in Deutschland ist man schon lange auf der Straße.
Viel länger als in Frankreich und auch hier für unzählige soziale Themen.
Ob sog. Rechts, sog. Links, Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, mit Start der Gilets Jaunes in Frankreich solidarisierte man sich auch bei uns sehr schnell mit diesem kleinsten gemeinsamen Nenner - der gelben Weste.
Jedes Land, jede Nation hat ihre Eigenheiten, Gewohnheiten und Themen.
Somit kann man die gelbe Weste natürlich auch nicht 1:1 nach Deutschland übertragen.
Auch hat niemand das Recht, der deutschen Gelbe-Westen-Bewegung die zulässigen Themen aufzudrücken.
Wer den Verlust der Meinungsfreiheit beklagt, den Verlust von Sicherheit und Demokratie, der muss diese Themen auch benennen dürfen, ob er dabei die gelbe Weste trägt oder nicht.
Es ist sein persönliches, demokratisches Recht, dies zu tun.
Die gelbe Weste ist keine eingetragene Marke, sie ist lediglich ein Symbol für den europäischen Widerstand.
Der Hauptverursacher für die Probleme in Europa werden von allen Ländern gleich benannt. Ob in Frankreich, Belgien, Italien, Deutschland usw., es fallen immer wieder die Namen Brüssel, Finanzeliten, Lobbyisten.
Ob es nun Spritpreise sind, Rentner, die in Mülltonnen wühlen, 25% Kinderarmut, Umweltzerstörung, Tierquälerei, Gewalt auf unseren Straßen. Es ist alles EINS und JEDES DIESER THEMEN DARF UND MUSS BENANNT WERDEN.
Auch von Gelbwesten.
In Frankreich gibt es keine Gelbwesten-Zentrale, die den Ton angibt, es gibt keine Menschen, die sich als Chef aufspielen, oder die Führung der Gelbwesten übernehmen wollen.
Es gibt Menschen, die Vorbild sind, die handeln und weniger reden.
Und so gibt es auch in Frankreich unzählige Gruppen, mit unzähligen Themen, nur mit dem Unterschied, dass diese nicht mehr ganz so viel diskutieren.
Wie gesagt, in Deutschland sind viele Menschen schon seit Jahren auf der Straße.
Sie demonstrieren für soziale Gerechtigkeit und für die unzähligen Opfer, die aus einer verantwortungslosen und rücksichtslosen Politik hervorgingen und tagtäglich weitere hinzukommen.
Und Deutschland ist nicht Frankreich.
In Deutschland sind weitaus weniger Menschen bereit, Gesicht zu zeigen, sich zu wehren und auf die Straße zu gehen. Denn die Angst vor Diffamierung, öffentlicher Ächtung und Jobverlust ist groß.
Die Notwendigkeit zur Aufklärung ist in Deutschland darum noch größer, als in Frankreich.
Darum sage ich, egal welche Themen die Menschen in Deutschland auf die Straße treiben, es ist ihr Recht, dies zu tun, die Themen zu benennen und dabei, wenn sie es möchten, die gelbe Weste zu tragen.
NIEMAND HAT DAS RECHT, HIER REGELN AUFZUSTELLEN!
Es gibt Menschen bei uns, die noch vor Monaten niemand kannte oder auf der Straße sah und sich heute als Repräsentant der Gelbwesten-Bewegung sehen.
Die sich das Recht herausnehmen, Regeln für Gelbwestendemonstrationen aufzustellen, selbst wenn sie nicht von ihnen selbst organisiert wurden.
Kritik kann und darf jeder äußern, aber dies sollte immer intern, in privaten Gesprächen und nicht über öffentliche Kanäle laufen. Erst recht nicht von Leuten, die nur als Gast zu lange vorab angekündigten Veranstaltungen erscheinen und sich auch lange davor hätten informieren können, wer diese Veranstaltung organisiert, welche Redner auftreten und um welche Themen es geht.
Man muss