Bruch mit der Tradition
Trump legt Amtseid ohne Hand auf Bibel ab
Washington · Die Heilige Schrift spielt bei der Vereidigung von US-Präsidenten eine große Rolle. Trump setzte auch dieses Mal gleich auf zwei Bibeln. Doch die Aufmerksamkeit galt der Position seiner linken Hand.
Bei der Vereidigung ist es zwar nicht vorgeschrieben, aber üblich, dass der neue US-Präsident seine linke Hand auf eine Bibel legt, während er mit der rechten den Amtseid schwört. Doch Donald Trump brach bei seiner zweiten Amtseinführung mit diesem Ritual. Während seine Ehefrau Melania – wie schon bei der Zeremonie 2017 – gleich zwei Bibeln neben ihm bereitstellte, blieb die linke Hand des Republikaners dieses Mal an seiner Körperseite. Die rechte Hand hob er zum Schwur.
Eid ginge auch mit Koran oder Thora
Die Bibel ist aber nirgendwo festgeschrieben. Der Amtseid kann theoretisch auch mit dem Koran, der Thora oder ohne jegliche religiöse Symbole geleistet werden. John Quincy Adams legte seinen Eid im Jahr 1825 auf ein Gesetzbuch ab; Theodore Roosevelt verzichtete im Jahr 1901 nach der Ermordung von William McKinley aufgrund der eiligen Umstände gänzlich auf ein Buch.
Was ein Präsident bei der Vereidigung mit seinen Händen macht, ist ebenfalls nicht festgelegt. Entscheidend ist allein, dass der Amtseid korrekt rezitiert wird.
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