Der Höhepunkt des Jahres, war für unsere Altvorderen die Getreideernte. Die meisten waren Selbstversorger. Ihr Leben in, mit und von der Natur war von althergebrachten, über Jahrhunderte hinweg von Generation zu Generation weitergegebenen Erfahrungen und Bräuchen geprägt. Korn war - mehr als Fleisch - die wichtigste Ernährungsgrundlage. Dazu baute man vor allem Hafer, aber auch Knöterich-Korn (Buchweizen), Gerste und althergebrachte Weizenarten wie Spelz, Dinkel und Emmer an. Vor rund 200 Jahren begannen die Leute vom Brei- auf Brotverzehr umzusteigen. Der Roggen wurde zum Hauptgetreide. Das Mähen war Männersache, für das "Aufziehen" und binden des Schnitts waren die Frauen und Mädchen zuständig. Von dem, was man jedes Jahr unter Dach und Fach bringen konnte, hing das Überleben ab.
Wie Bäume und Wälder beseelt waren, so auch Getreide und Felder. Korngeister spielten in Bräuchen und Sagen der Bauern eine große Rolle. Meistens erscheinen sie in Tiergestalt; als Hasen, Hirsche, Rehe, Schweine, Ziegen und Böcke, Katzen, Hunde, Wölfe hausen sie im Kornfeld, als Mann, Frau oder Kind schreiten sie durchs Gefild. Die Namen sind bekannt: Roggenwolf, Getreidewolf, Kornhund, Roggenhund, Heupudel, Kornkatze, Haferbock, Roggensau, Hafermann, Getreidemann, der Alte, Bilwis (die Bilwissagen haften vornehmlich östlichen Deutschland, in Bayern, Franken, Vogtland und Schlesien, weshalb auch slawischen Ursprung vermutet wird), das Kornkind, das Ährenkind, Kornmutter, Kornfrau- (weib, wif), Kornmuhme, Ährenfrau, Roggenmuhme.
Die Feldgeister verleugnen ihren Ursprung aus den Windelben nicht. Wenn der Wind das Getreide wogen macht, dann wird gesagt: Die Kornmutter geht über das Getreide. War das Feld durch Sturm niedergewalzt, hatte sich der Kornwolf ausgetobt.
Die Muhmen galten als überwiegend gutherzig und wohlwollend.
Sie gehen segnend über Äcker und Wiesen, unter ihren Tritten gedeiht die Frucht. Die Roggenmuhme hat Ähnlichkeit mit Frau Holle und der Perchta, weil sie sich drum kümmert, das alles gut funktioniert. Sie bringt aber auch Krankheit und Tod, wenn Menschen mit der Natur unfreundlich umgehen.
Manchmal wird sie als Kinderschreck beschrieben.
Aus Jakob Grimms Deutscher Mythologie:
" In den jüngsten jahrhunderten hat der volksglaube, die alte, edlere bedeutung dieses geisterhaften wesens, Holla und Bertha, verlierend nur die feindselige seite seiner natur festgehalten: es erscheint als plagendes, schreckendes, haar wirrendes, getreide zerschneidendes gespenst als böse zauberin oder hexe".
"Unverkennbar durch all diese zusammenstellungen ist die verwandtschaft der bilwisse mit göttlichen und elbischen wesen unseres heidenthums. Zu einer kinderscheuche herabgesunken, ursprünglich "guten holden". wie der name mutter, muhme, mör lehrt, ist sie eine mütterliche, spindel und acker schützende göttin".
Quellen: Wolfgang Golther
Jakob Grimm
ViaSaga
Wie Bäume und Wälder beseelt waren, so auch Getreide und Felder. Korngeister spielten in Bräuchen und Sagen der Bauern eine große Rolle. Meistens erscheinen sie in Tiergestalt; als Hasen, Hirsche, Rehe, Schweine, Ziegen und Böcke, Katzen, Hunde, Wölfe hausen sie im Kornfeld, als Mann, Frau oder Kind schreiten sie durchs Gefild. Die Namen sind bekannt: Roggenwolf, Getreidewolf, Kornhund, Roggenhund, Heupudel, Kornkatze, Haferbock, Roggensau, Hafermann, Getreidemann, der Alte, Bilwis (die Bilwissagen haften vornehmlich östlichen Deutschland, in Bayern, Franken, Vogtland und Schlesien, weshalb auch slawischen Ursprung vermutet wird), das Kornkind, das Ährenkind, Kornmutter, Kornfrau- (weib, wif), Kornmuhme, Ährenfrau, Roggenmuhme.
Die Feldgeister verleugnen ihren Ursprung aus den Windelben nicht. Wenn der Wind das Getreide wogen macht, dann wird gesagt: Die Kornmutter geht über das Getreide. War das Feld durch Sturm niedergewalzt, hatte sich der Kornwolf ausgetobt.
Die Muhmen galten als überwiegend gutherzig und wohlwollend.
Sie gehen segnend über Äcker und Wiesen, unter ihren Tritten gedeiht die Frucht. Die Roggenmuhme hat Ähnlichkeit mit Frau Holle und der Perchta, weil sie sich drum kümmert, das alles gut funktioniert. Sie bringt aber auch Krankheit und Tod, wenn Menschen mit der Natur unfreundlich umgehen.
Manchmal wird sie als Kinderschreck beschrieben.
Aus Jakob Grimms Deutscher Mythologie:
" In den jüngsten jahrhunderten hat der volksglaube, die alte, edlere bedeutung dieses geisterhaften wesens, Holla und Bertha, verlierend nur die feindselige seite seiner natur festgehalten: es erscheint als plagendes, schreckendes, haar wirrendes, getreide zerschneidendes gespenst als böse zauberin oder hexe".
"Unverkennbar durch all diese zusammenstellungen ist die verwandtschaft der bilwisse mit göttlichen und elbischen wesen unseres heidenthums. Zu einer kinderscheuche herabgesunken, ursprünglich "guten holden". wie der name mutter, muhme, mör lehrt, ist sie eine mütterliche, spindel und acker schützende göttin".
Quellen: Wolfgang Golther
Jakob Grimm
ViaSaga