Von der deutschen Arbeitsethik
„Arbeit adelt, Arbeit ehrt, Arbeit schafft und schöpft Wert. Es erbaut und erhält, bedeutet Leben in der Welt“
Am Anfang war die Tat - nicht das Wort, wie es das Judäo-Christentum meint. Ihre Theologie können sie gerne für sich behalten. Der deutsche Mensch ist ein Leistungsmensch. Ein Arbeiter des Geistes und praktischen Tuns. Wie könnte es auch anders sein, ist er doch der Ahnenspross einer kulturschöpferischen Rasse, die stets aus sich heraus produktiv ist.
Das innewohnende Leistungsprinzip kombiniert mit den deutschen Tugenden des Fleisses, der Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Gründlichkeit wertschätzt die ganze Welt und brachte ihr einen unermesslichen Schatz wissenschaftlicher Erkenntnisse, technischer Meisterleistungen oder kultureller Impulse.
„Das Volk der Dichter und Denker“, beschreibt es das Ausland, und deutsche Wertarbeit „Made in Germany“ kommen nicht von ungefähr. Jedenfalls war das mal so, bevor auch im letzten Winkel der Grossunternehmen und Volksbetriebe der kapitalistische Sozialdarwinismus Einzug hielt.
Wer sich mit den Erfindungen und Patenten auseinander setzt, dem liegt der Eindruck nahe, dass wir Deutschen als Volk insgesamt die weltbedeutendsten Erfindungen und Erkenntnisse hervor gebracht haben, die es den Menschen ermöglicht, mit dem Automobil zu fahren, mit dem Flugzeug in die Luft zu steigen, mit Maschinen und dem Computer sämtliche Rechnungen und Daten zu verarbeiten und sogar zum Mond zu fliegen.
Der Gott der Arbeit ruht im deutschen Leistungsmenschen, der seine Arbeitsdienstpflicht gerne anpackt, weil es ihn mit Stolz und Genugtuung erfüllt. Ja, die Arbeit adelt den Einzelnen. Wir können auch gar nicht anders, wenn man das „Wir“ in der Mehrheit betrachtet.
Dem zuwider steht das kapitalistische Ausbeutungssytem, in dem wir gezwungen sind zu leben. Es entlohnt nicht mehr die eigentlich menschliche Leistung. Auch wird dieser Hungerlohn immer weiter gedrückt, wenn man was von Inflationsrate versteht und die Steigerung der Preise für Lebensmittel, Mietwucher, Benzin oder Immobilien kennt. Kleidung kommt aus Kinderarbeit weit ausserhalb europäischen Gefildes, die teils für ein Apfel und ein Ei hierzulande verkauft werden. Mit welchem Geld könnte man auch eine deutsche Qualitätsarbeit bezahlen, fragt man sich manchmal. So was kommt von so was.
Wir Deutschen sind pflichtbewusst und haben ein schlechtes Gewissen gegenüber unseren Kollegen, wenn wir mal nicht zur Arbeit können. Vergessen werden sollte dabei aber nie:
Wo Arbeit eine Ehre ist, kann Urlaub und Krankheit keine Schande sein.
Natürlich sind wir durch diese Arbeitsethik und unsere gutgläubige Volkseigenschaft willkommenes Humankapital der Ausbeutung. Aber unser Volkstod hat dann wohl doch primäres Ziel.
Jedoch können wir uns immer mit noch so wenigen Familien immer wieder aus uns selbst heraus emporarbeiten, weil wir fleissig und schöpferisch sind. Ganz gleich, ob aus Schutt und Asche oder auf brachliegender Erde.
Lasst uns ans Werk und Schaffen. Der Gott der Arbeit ruft. Einst wird es belohnt und wir ernten, was wir gesät haben.