Nichts Neues unter der Sonne

Ein Arbeiter arbeitete in einer Tiefkühlfischfabrik. Eines Tages, schloss sich versehentlich die Tür des Gefrierschranks von selbst. In der Falle schrie er um Hilfe, doch der Arbeitstag war um, in der Fabrik rührte sich keine Seele mehr. Angesichts der eisigen Realität erkannte er, dass er kurz davor war, zu erfrieren.

In einem unerwarteten Augenblick öffnete der Wachmann plötzlich die Tür und rettete ihn.

Der Fabrikleiter fragte später den Wächter:
Woher wusstest du denn, dass er noch drinnen war?

Der Wachmann antwortete:
Keiner der Arbeiter grüßt mich je, außer ihm. Jeden Tag lächelt er mich an und fragt, wie es mir geht. An jenem Abend, habe ich ihn weder gesehen noch gehört. Da wusste ich, dass er noch hier sein musste. Ich habe gesucht, bis ich ihn fand.

Ein einfaches Wort, eine Geste der Freundlichkeit, hatte diesem Mann das Leben gerettet. Güte hinterlässt einen unauslöschlichen Fußabdruck im Herzen. Sie kann das Eis schmelzen, Türen öffnen und manchmal sogar Leben retten.

https://t.me/simonevoss

Danke für die Anteilnahme bezogen auf mein letztes Video und den dazugehörigen Screenshot. Ebenso danke für einige Spenden! Diese Gesten drücken Wertschätzung aus und am Ende ist das - so glaube ich - jene elementare Währung, die darüber mitentscheidet, wie stark sich ein Mensch im Sinne seiner Fähigkeiten entwickelt.
Mittlerweile habe ich einige neue Kontakte mit Menschen geknüpft, die neue Wege gehen und beruflich an sogenannten freien Schulen arbeiten.(Nein, die meisten sind nicht frei und auch zur C - Zeit waren ca 90 Prozent von denen im vorauseilenden Geborsam voll auf Linie und haben diesen Test leider nicht bestanden.) Dennoch werde ich mir in den nächsten Tagen einige Schulen anschauen und gucken, ob etwas dabei ist, wo echter Humanismus konsequent gelebt wird und man sich nicht als Sklave eines völlig durchgedrehten Staates versteht. Ich liebe es, mit Menschen zu sprechen, die der Matrix zumindest schon mal gedanklich entkommen sind.
In diesem Sinne, eine Liebe, euer Goethe❤️
Foto: RispectAdesigns

Rahela hat die Ruhestätte fotografiert

Trauer und Hoffnung

Liebe Freunde und Kameraden,

die letzten Monate in Innas Leben, ihre Einsamkeit in den Augenblicken der Not macht mich nachdenklich, betroffen und resoniert mit meinen Zweifeln. Die Erinnerung an die fein abgestimmte Rettungsaktion dagegen weckt Hoffnung.

Inna Abramovna war nicht einfach. Unser erstes Telefonat beendete sie mit der Ansage, dass sie mit einer Nichtmusikerin nichts zu besprechen habe. Ich musste meine Hausaufgaben machen und mich mit Innas Musik vertraut machen – die ich bis dahin nicht kannte – um weiter zu kommen. Wollte Inna „Danke“ sagen, schrieb sie Musik. „Ich kann nicht mit Worten sprechen. Ich könnte doch durch Musik kommunizieren?“ Diese Unbeholfenheit ging unter die Haut, doch konnte ich aus der Ferne nichts gegen ihre Einsamkeit ausrichten, ich konnte nur anrufen.

Doch dann fand sich vor Ort ein Kamerad, der Inna Abramovna wunderschöne Momente schenkte: Gesellschaft, Unternehmungen und Ausflüge. Er wurde zum wichtigsten Menschen für sie. Dafür bin ich dankbar. Als dann aber ein stilles Leben einkehrte mit Herausforderungen, die ein älterer Mensch und auch noch eine Diva mit sich bringt, ebbte das Interesse ab. Inna Abramovna rief an und fragte, was sie falsch gemacht habe, denn ihr neuer Freund kam und meldete sich nicht mehr. Und irgendwie ließ sich niemand vor Ort finden, um Inna Abramovna am 7. Oktober zum Konzert nach München zu fahren, - ihrem letzten Konzert -, wo Philipp von Morgen eine ihrer Lieblingskompositionen auf die Bühne gebracht hatte - Andante (In memoriam Alfred Schnittke). Erst der Tod entfachte erneut das Interesse.

Ich beobachte eine beunruhigende Verschiebung im Widerstand. „Verlass dich, und du wirst verlassen“ ist immer mehr der Alltag. Das Miteinander nimmt im gleichen Masse ab, in dem die Bedeutung von Klicks und Spenden zunehmen. Dort, wo man zusammen agieren und so wirklich etwas bewirken könnte, gibt es konkurrierende Unternehmungen die wie das gegenseitige Ellenbogenschubsen anmuten. Und indem man selbst immer weniger Hilfe bekommt, kann man immer weniger helfen. Wie ich erst vor Kurzem einem Kameraden schrieb „Wenige von uns sind am Gegner gescheitert, doch eine Menge – an den Kameraden“. Innas Ableben hat mir mein eigenes mehrfaches Scheitern nochmal ins Gedächtnis gerufen. Wir scheitern, wenn wir auf einander nicht zählen können. Doch wir können anders, und das freie Leben von Inna Abramovna Zhvanetskaya mitten im geliebten Notenchaos beweist das.

Ein Kamerad lehrte mich diesen schönen Spruch „Wo man singt, da lass Dich nieder! Nur böse Menschen kennen keine Lieder.“ Ich hoffe, dass Inna an so einem Ort ist. Ich hoffe, dass wir alle so einen Ort für uns schaffen können.

Das abschließende Wort richte ich an Inna Abramovna und an die Freunde und Kameraden, die sich darin wiederfinden mögen. Geschrieben gemeinsam mit Andrea Christidis:

Ein wunderbarer Mensch ist mit Würde von uns gegangen, obwohl man ihm die Würde nehmen wollte. Inna Zvanetskaya schenkte uns den Segen eines geretteten Lebens und des Guten in uns. R.i.P.

Eure Mascha

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