Wo Bisphenol A (BPA) enthalten ist und wie du es meidest
Was ist Bisphenol A überhaupt?
Bisphenol A ist eine Chemikalie, der man heute ständig ausgesetzt ist und der man kaum entkommen kann. BPA wird bei der Herstellung des Kunststoffes Polycarbonat und von Epoxidlacken verwendet und gehört zu den weltweit am häufigsten verwendeten synthetischen Chemikalien. Nicht industrie-finanzierte Studien weisen es in Luft, Staub, Oberflächengewässern, Meerwasser nach, aber auch in Treibhausobst und Trinkwasser aus Kunststofftanks. Beim Menschen findet man BPA im Blut, Urin, Fruchtwasser, Gebärmuttergewebe – und die höchsten Belastungen haben alle Studien bei Kindern gefunden.
Das Problematische an Bisphenol A ist, dass es von Verpackungen an Lebensmittel abgegeben wird und sich beim Erwärmen und Erhitzen aus Kunststoffen löst und so in die Nahrung gelangt. BPA gilt als eine Art hormoneller Schadstoff, da er eine östrogen-ähnliche Wirkung hat und den Hormonhaushalt verändert. Gefährlich ist das besonders in sensiblen Lebensphasen wie beispielsweise in der Schwangerschaft. Seine Wirkung wird in Zusammenhang mit Störungen der Entwicklung von Mädchen und Jungen gebracht (Frühreife), Verhaltensstörungen, aber auch mit einer reduzierten Spermienanzahl, Impotenz, Unfruchtbarkeit, Diabetes und Brustkrebs.
Der Vorkämpfer für ein Bisphenol A-Verbot war Kanada. Als erstes Land der Welt hatte Kanada im Jahr 2008 den Stoff BPA offiziell für gesundheitsschädlich erklärt und für die Verwendung von Babyflaschen verboten. In Europa ist ein Verbot von Bisphenol A für Babyflaschen seit März 2011 in Kraft, ein Verkaufsverbot besteht seit Juni 2011.
Wo kann Bisphenol A überall enthalten sein?
In vielen Kunststoffartikeln wie z.B. Verpackungen, Plastikgeschirr, Trinkflaschen, Spielzeug
In CDs, DVDs und Blu-rays
Getränke-und Konserven-Dosen: können innen mit Epoxidlack beschichtet sein.
Bei einer vom BUND in Auftrag gegebenen Laboranalyse wurden teilweise erhöhte Bisphenol A-Anteile in den Innenbeschichtungen (Expoxidlacke) von Getränkedosen nachgewiesen.
Kartons von Fast-Food-Verpackungen können auch BPA enthalten.
Schnuller: Bei Schnullern können die Mundschilde aus mit BPA hergestelltem Polycarbonat bestehen, die Chemikalie kann aber auch in den Saugteilen aus Latex oder Silikon enthalten sein. Beim Kauf daher unbedingt auf den Hinweis „BPA-frei“ oder „polycarbonatfrei“ achten!
Zahnfüllungen: Auch bei der Herstellung von Kunststoff-Zahnfüllungen und Versiegelungsmassen (= zahntechnische Komposite) werden Stoffe verwendet, die Bisphenol A bei oder nach einer Zahnbehandlung freisetzen können.
Kassenbons, Kontoauszüge, Faxe, Fahrkarten und Parkscheine – kurz: Thermopapiere.
Bei all den genannten Papieren wird Bisphenol A als Farbbildner verwendet.
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