💥Reykjavík-Prinzipien für
Demokratie -
Teil 8💥
Beim Gipfeltreffen des Europarates in Reykjavík im Jahr 2023, wurden die "Reykjavík-Prinzipien für Demokratie" beschlossen.
Quelle:
https://www.coe.int/en/web/steering-committee-on-democracy/10-principles-for-democracy
Zu beachten ist, dass diese Prinzipien als globale Standards mit weltweiter Geltung aufgebaut werden sollen:
Prinzip 8:
"Zusammen wollen wir in eine demokratische Zukunft investieren, indem wir sicherstellen, dass jeder in der Lage ist, seine Rolle in demokratischen Prozessen zu spielen. Vorrang wird der Förderung der Teilnahme junger Menschen am demokratischen Leben und an Entscheidungsprozessen eingeräumt, einschließlich der Bildung über Menschenrechte und grundlegende demokratische Werte wie Pluralismus, Inklusion, Nichtdiskriminierung, Transparenz und Rechenschaftspflicht."
Kritik:
Die nächste Drohung:
Auf den ersten Blick klingt diese Maßnahme positiv.
Einseitige Vermittlung von Werten: Die Idee, Bildung über Menschenrechte und demokratische Werte wie Pluralismus, Inklusion und Nichtdiskriminierung zu fördern, ist grundsätzlich gut. Doch es besteht die Gefahr, dass dabei bestimmte politische oder ideologische Ansichten bevorzugt und alternative Perspektiven ausgeschlossen werden. Wenn Bildungseinrichtungen nur eine bestimmte Auslegung von Demokratie lehren, könnten kritische oder abweichende Meinungen marginalisiert werden, was den Pluralismus, den sie fördern wollen, untergräbt.
Das sogenannte Demokratiefördergesetz, das Spielen von Politikern unbeliebter Parteien in Schulen oder die Sendung "Die 100" sind abschreckende Beispiele dafür.
Indoktrination statt Bildung: Wenn die Förderung der Teilnahme junger Menschen an demokratischen Prozessen zu stark von staatlichen oder institutionellen Vorgaben abhängt, könnte dies in Indoktrination münden. Der Staat oder Bildungseinrichtungen könnten versuchen, die politische Ausrichtung junger Menschen zu beeinflussen, anstatt ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um eigenständig kritische und unabhängige Entscheidungen zu treffen.
Überbetonung der Jugend: Während die Förderung der Jugendbeteiligung wichtig ist, könnte eine zu starke Fokussierung auf junge Menschen andere Bevölkerungsgruppen, insbesondere ältere Generationen, die ebenfalls wichtige Stimmen im demokratischen Prozess sind, vernachlässigen. Wenn junge Menschen bevorzugt werden, könnte dies das Gefühl erzeugen, dass andere Gruppen weniger bedeutend sind.
Gefahr der Instrumentalisierung der Jugend: Regierungen oder politische Bewegungen könnten junge Menschen als Mittel nutzen, um bestimmte politische Agenden voranzutreiben. Durch eine gezielte Förderung könnten Jugendliche eher für bestimmte politische Ideologien oder Maßnahmen mobilisiert werden, ohne dass sie die volle Tragweite ihrer Entscheidungen verstehen.
Denken wir einmal an Fridays for future oder die Demokratiefeste zu Schulzeiten oder an die organisierten Proteste gegen ein Treffen in Potsdam.
Ungleichmäßiger Zugang zu Bildung: Die Förderung der Teilnahme junger Menschen an demokratischen Prozessen ist oft eng mit der Qualität der Bildung verbunden.
Wenn nur bestimmte Gruppen gefördert werden, führt dies zu einer Verzerrung, bei der einige Jugendliche besser auf demokratische Prozesse vorbereitet sind als andere - und somit zum Personal der Machtzentren ausgebildet werden.
Weiter zu Teil 2
Demokratie -
Teil 8💥
Beim Gipfeltreffen des Europarates in Reykjavík im Jahr 2023, wurden die "Reykjavík-Prinzipien für Demokratie" beschlossen.
Quelle:
https://www.coe.int/en/web/steering-committee-on-democracy/10-principles-for-democracy
Zu beachten ist, dass diese Prinzipien als globale Standards mit weltweiter Geltung aufgebaut werden sollen:
Prinzip 8:
"Zusammen wollen wir in eine demokratische Zukunft investieren, indem wir sicherstellen, dass jeder in der Lage ist, seine Rolle in demokratischen Prozessen zu spielen. Vorrang wird der Förderung der Teilnahme junger Menschen am demokratischen Leben und an Entscheidungsprozessen eingeräumt, einschließlich der Bildung über Menschenrechte und grundlegende demokratische Werte wie Pluralismus, Inklusion, Nichtdiskriminierung, Transparenz und Rechenschaftspflicht."
Kritik:
Die nächste Drohung:
Auf den ersten Blick klingt diese Maßnahme positiv.
Einseitige Vermittlung von Werten: Die Idee, Bildung über Menschenrechte und demokratische Werte wie Pluralismus, Inklusion und Nichtdiskriminierung zu fördern, ist grundsätzlich gut. Doch es besteht die Gefahr, dass dabei bestimmte politische oder ideologische Ansichten bevorzugt und alternative Perspektiven ausgeschlossen werden. Wenn Bildungseinrichtungen nur eine bestimmte Auslegung von Demokratie lehren, könnten kritische oder abweichende Meinungen marginalisiert werden, was den Pluralismus, den sie fördern wollen, untergräbt.
Das sogenannte Demokratiefördergesetz, das Spielen von Politikern unbeliebter Parteien in Schulen oder die Sendung "Die 100" sind abschreckende Beispiele dafür.
Indoktrination statt Bildung: Wenn die Förderung der Teilnahme junger Menschen an demokratischen Prozessen zu stark von staatlichen oder institutionellen Vorgaben abhängt, könnte dies in Indoktrination münden. Der Staat oder Bildungseinrichtungen könnten versuchen, die politische Ausrichtung junger Menschen zu beeinflussen, anstatt ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um eigenständig kritische und unabhängige Entscheidungen zu treffen.
Überbetonung der Jugend: Während die Förderung der Jugendbeteiligung wichtig ist, könnte eine zu starke Fokussierung auf junge Menschen andere Bevölkerungsgruppen, insbesondere ältere Generationen, die ebenfalls wichtige Stimmen im demokratischen Prozess sind, vernachlässigen. Wenn junge Menschen bevorzugt werden, könnte dies das Gefühl erzeugen, dass andere Gruppen weniger bedeutend sind.
Gefahr der Instrumentalisierung der Jugend: Regierungen oder politische Bewegungen könnten junge Menschen als Mittel nutzen, um bestimmte politische Agenden voranzutreiben. Durch eine gezielte Förderung könnten Jugendliche eher für bestimmte politische Ideologien oder Maßnahmen mobilisiert werden, ohne dass sie die volle Tragweite ihrer Entscheidungen verstehen.
Denken wir einmal an Fridays for future oder die Demokratiefeste zu Schulzeiten oder an die organisierten Proteste gegen ein Treffen in Potsdam.
Ungleichmäßiger Zugang zu Bildung: Die Förderung der Teilnahme junger Menschen an demokratischen Prozessen ist oft eng mit der Qualität der Bildung verbunden.
Wenn nur bestimmte Gruppen gefördert werden, führt dies zu einer Verzerrung, bei der einige Jugendliche besser auf demokratische Prozesse vorbereitet sind als andere - und somit zum Personal der Machtzentren ausgebildet werden.
Weiter zu Teil 2