Goldrausch
»Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles.« Diese Einschätzung stammt bekanntlich aus Goethes Faust und ist über 200 Jahre alt. Faszination übt das gelbe Metall auf unsere Spezies allerdings schon wesentlich länger aus, nämlich seit über 5000 Jahren.
Was zieht die Menschen so zu diesem Metall? Ist es seine Seltenheit, sein Glanz, seine Beständigkeit? Ich vermute, daß es mit Blick auf die eigene physische Vergänglichkeit und die tägliche Erfahrung des »Alles fließt« vor allem letzteres ist. Aber wie dem auch sei, Gold ist seit Jahrtausenden nicht nur als menschliches Zierwerk in Verwendung, sondern auch als Wertaufbewahrungs- und Zahlungsmittel. Tatsächlich ist der Wert des Goldes wohl die dauerhafteste und alle menschliche Kulturkreise verbindende Konvention. Die goldgedeckte Währung war lange in Gebrauch. Der »Goldanker« zwangt die Politik zum Maßhalten. Ersatzweise tat es auch Silber.
Und obwohl es in der Gegenwart nur noch ungedecktes Papiergeld gibt, das praktisch beliebig vermehrt werden kann und das die Möglichkeit für die Staaten bietet, sich in historisch einzigartiger Weise zu überschulden, halten die Zentralbanken immer noch große Mengen Gold in ihren Tresoren. Gold gilt als Krisenwährung. Und der Preis dieser Währung steigt kontinuierlich an: Bezahlte man vor zehn Jahren noch knapp 1000 Euro für die 1-Unzen-Ausführung des beliebten Krügerrands, sind es heute beinahe 2800 Euro – und der Aufwärtstrend scheint ungebrochen. Der in den letzten Jahren rasch steigende Goldpreis deutet darauf hin, daß die Zentralbanken nach einer langen Zeit der Zurückhaltung wieder in Größenordnungen Gold kaufen, ja horten. Die dahinterstehenden politischen Akteure bereiten sich offenkundig auf eine weiter eskalierende globale Lage oder sogar den Zusammenbruch des Weltwährungssystems vor.
Ich bin kein Vermögensberater und ich weiß, daß die Präferenz für Aktien, Bitcoins, Immobilien oder Gold etwas mit persönlichen Vorlieben zu tun hat. Die desaströse Politik führt zudem dazu, daß immer mehr Menschen überhaupt keine Reserven aufbauen können. Wer es sich aber leisten kann, sollte meiner Meinung nach Gold in den Blick nehmen.
Als Einführung in die Thematik »Gold, Geld und Machtpolitik« empfehle ich den beigefügten Artikel von Professor Eberhard Hamer. Der große Kämpfer für den Mittelstand hat die Entwicklung in diesem Bereich wieder einmal sehr gut zusammengefaßt!
https://www.pi-news.net/2025/02/wann-platzt-der-welt-geldbetrug/