Laxdœla saga – Der Fokus dieser Saga liegt auf dem Leben von Guðrún Ósvífrsdóttir, der prophezeit wird, dass sie vier Ehemänner haben und alle überleben würde. So tragisch romantisch, wie es ihr oft nachgesagt wird, ist sie allerdings nicht, und am ehesten kann man ein tragisches Liebesmotiv sehen, wenn Guðrún nach dem Tod ihres zweiten Mannes Kjartan trifft und sie sich verlieben, aber durch Komplikationen und Täuschung durch Kjartans Ziehbruder Bolli nicht zusammenkommen, sodass bei Kjartans Rückkehr aus Norwegen Guðrún schon mit Bolli verheiratet wurde. Die beiden Liebenden fühlen sich vom jeweils anderen betrogen und später stiftet Guðrúnselbst zu Kjartans Tod an, überlebt sowohl Bolli als auch ihren vierten Ehemann und wird schließlich als alte Frau Nonne. Einen besonders ikonischen Satz sagt Guðrún zu ihrem Sohn auf die Frage, wen sie von ihren Männern am meisten geliebt habe: „Þeim var ek verst, er ek unna mest.“ - „Dem war ich am schlimmsten, den ich am meisten geliebt habe.“ In der Laxdœla saga finden sich auch verschiedene Verbindungen zu Charakteren, die in anderen Sagas vorkommen, wie zum Beispiel ein Sohn von Egill Skallagrímsson.
Hrafnkels saga Freysgoða – Diese kurze Saga beschäftigt sich mit dem Godentum auf Island, der Religion, schlechtem Verhalten und der darauf folgenden Läuterung oder der ausbleibende Veränderung des Charakters und dem darauf folgenden Tod. Der Gode Hrafnkell verhält sich zu Beginn sozial problematisch. Häufig verübt er Todschläge, für die er nie Kompensation zahlt. Sein Tempel ist Freyr gewidmet, sein Hengst Freyfaxi diesem Gott geweiht. Das bedeutet, dass es verboten ist, auf diesem Pferd zu reiten. Als ein Knecht es nach ausdrücklicher Warnung trotzdem tut, tötet Hrafnkell ihn, woraufhin der Vater des Toten die angebotene Entschädigung aber nicht annehmen will und seinen Verwandten Sámr zu einem Gerichtsprozess gegen den mächtigen Hrafnkell drängt. Nach langer Suche nach Unterstützern wird Hrafnkell verbannt, kommt aber in einem anderen Distrikt durch besseres Verhalten wieder zu Einfluss und rächt sich schließlich an Sámr, dessen Hochmut sein Fall ist.
Grettis saga Ásmundarsonar – Diese Saga beschreibt das Leben von Grettir dem Starken, der schon als Kind ungewöhnlich groß und kräftig ist, aber durch seinen aufbrausenden Charakter oft in Schwierigkeiten gerät. Er wird nach einer Episode in Norwegen unverschuldet des Mordes an zwei Brüdern beschuldigt und daraufhin zunächst für 20 Jahre in das karge Hochland verbannt, wo er ein Räuberleben führt. Seine Familie versucht erfolglos, ihn zu rehabilitieren - nach 19 Jahren wird seine Verbannung sogar noch verlängert. Schließlich schwächen ihn seine Feinde durch Magie, die zu einer eiternden Verletzung führt, worauf sie ihn töten können. Grettir wird von seinem Bruder gerächt, womit seine Geschichte beendet ist. Heute gibt es an Stelle, wo Grettir in einer heißen Quelle gebadet haben soll, den nachempfundenen Grettislaug. Einheimische schwimmen auch häufig zu Grettirs Ehren die sechs Kilometer zwischen Drangey im Skagafjörður und dem Festland, was der Sagaheld getan haben soll, um Feuer auf die Insel zu bringen.
Spuren und Wissenswertes zu den Isländersagas
Häufig findet man an durch Sagas bekannten Orten Statuen oder Denkmäler. Wichtige Orte werden beispielsweise durch die Saga Map nachvollziehbar und es gibt spezielle Routen, denen Interessierte auf den Spuren der Sagacharaktere folgen können, wie dem Sagatrail. Natürlich gibt es neben den hier kurz vorgestellten noch viele weitere Sagas, unter anderem auch mit größerer historischer Bedeutung, wie die Sturlunga saga. Weiterhin gibt es auch Sagas von der Besiedlung Grönlands und der Entdeckung Amerikas oder Vínlands, wie es dort heißt.
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