Die Mentalität der germanischen Stämme unterschied sich durch jahrhundertelange Traditionen von der Denkweise des Christentums. Besonders die andersartige Auffassung von Ethik.
Loyalität war der Germane der eigenen Sippe schuldig, den diese war der Lebensmittelpunkt. Der Ausschluss aus der Sippe war gleichbedeutend mit dem Tod. Dies hatte auch in Bezug auf die christliche Mission Folgen, wie z.B. der friesische Herzog Radbod die Taufe ablehnte, da sie die Verbindung zu seinen Ahnen getrennt hätte.
Ehre und Heil und nicht Glaubenszeugnis und Sozialengagement waren die Grundpfeiler der germanischen Gesellschaft. Ehre und Heil waren untrennbar miteinander verknüpft. Ehre zu haben, bedeutete, Heil zu besitzen. Wurde die Ehre verletzt, ging dies mit einem Verlust von Heil einher, das nur durch Rache wieder zu erlangen war. Der Ehrverlust war eine gravierende Angelegenheit, denn Ehre war nicht etwas, was man zur Not entbehren konnte.
Das Heil hat als zentraler Begriff des germanischen Geisteslebens natürlich auch eine metaphysische Ebene. Das Heil bewirkt jeden Fortschritt, wo es fehlt, sieht das Leben dahin. Es schien die stärkste Macht der Welt zu sein, die Lebenskraft selbst. Dieser Begriff als Kern des Wesens des germanischen Lebensgefühl wurde seiner heidnisch-religiösen Bedeutung entkleidet und in Wörter wie "heili" (Heil, Seligkeit, Wohl, Gesundheit) oder "heilag" (heilig) umgedeutet. Die Begriffe heilig und Heiligkeit gehen auf altnordisch "heilagr" zurück.
Auch andere Begriffe wurden umgedeutet. Der Wortbestand des Religiösen veränderte sich unter christlichen Einfluss. Heidnische Wörter, wie z.B. das Wort "wîh" (Heiligtum, Hain, Tempel) besteht noch heute in der christlichen Umdeutung "heilig" weiter. Unser heutiges Wort "Weihnachten", althochdeutsch "ze den wîhen nahten", hat hier seinen Ursprung. In den Wort "weihen" hat sich "wîhi" bis heute erhalten.
Nichtchristliche religiöse Begriffe, die nicht umgedeutet wurden, wurden buchstäblich "verteufelt".
Quelle: Mirja Dahlmann
Foto: Wilhelm Petersen
Recherche Claudia Klimek
Loyalität war der Germane der eigenen Sippe schuldig, den diese war der Lebensmittelpunkt. Der Ausschluss aus der Sippe war gleichbedeutend mit dem Tod. Dies hatte auch in Bezug auf die christliche Mission Folgen, wie z.B. der friesische Herzog Radbod die Taufe ablehnte, da sie die Verbindung zu seinen Ahnen getrennt hätte.
Ehre und Heil und nicht Glaubenszeugnis und Sozialengagement waren die Grundpfeiler der germanischen Gesellschaft. Ehre und Heil waren untrennbar miteinander verknüpft. Ehre zu haben, bedeutete, Heil zu besitzen. Wurde die Ehre verletzt, ging dies mit einem Verlust von Heil einher, das nur durch Rache wieder zu erlangen war. Der Ehrverlust war eine gravierende Angelegenheit, denn Ehre war nicht etwas, was man zur Not entbehren konnte.
Das Heil hat als zentraler Begriff des germanischen Geisteslebens natürlich auch eine metaphysische Ebene. Das Heil bewirkt jeden Fortschritt, wo es fehlt, sieht das Leben dahin. Es schien die stärkste Macht der Welt zu sein, die Lebenskraft selbst. Dieser Begriff als Kern des Wesens des germanischen Lebensgefühl wurde seiner heidnisch-religiösen Bedeutung entkleidet und in Wörter wie "heili" (Heil, Seligkeit, Wohl, Gesundheit) oder "heilag" (heilig) umgedeutet. Die Begriffe heilig und Heiligkeit gehen auf altnordisch "heilagr" zurück.
Auch andere Begriffe wurden umgedeutet. Der Wortbestand des Religiösen veränderte sich unter christlichen Einfluss. Heidnische Wörter, wie z.B. das Wort "wîh" (Heiligtum, Hain, Tempel) besteht noch heute in der christlichen Umdeutung "heilig" weiter. Unser heutiges Wort "Weihnachten", althochdeutsch "ze den wîhen nahten", hat hier seinen Ursprung. In den Wort "weihen" hat sich "wîhi" bis heute erhalten.
Nichtchristliche religiöse Begriffe, die nicht umgedeutet wurden, wurden buchstäblich "verteufelt".
Quelle: Mirja Dahlmann
Foto: Wilhelm Petersen
Recherche Claudia Klimek