Informations-EURO (i€) oder KassenbuchsystemMit dem
Beitrag "Informationsgeld" hatte ich Euch auf einen Vortrag von Prof. Franz Hörmann aufmerksam gemacht, indem er seinen theoretischen Ansatz für ein maximal dezentrales Geldsystem vorstellte.
Im letzten
'https://t.me/marcsturmprivat/2861?t=275' rel='nofollow'>Vortrag erwähnte Franz bei Minute 4:35, dass er der Theoretiker sei und wie gespannt er bereits auf die praktische Umsetzung seiner theoretischen Ansätze ist.
Mit diesem Beitrag hier möchte ich Euch nun eine mögliche Herangehensweise zur Umsetzung seines Informationsgeldes vorstellen.Dazu führen wir uns zunächst nochmal die gegenwärtigen Verhältnisse vor Augen: in der Regel ist es so, dass wir 40 Stunden pro Woche arbeiten gehen. Nach guten vier Wochen bekommen wir dann vom Arbeitgeber (AG) die Entschädigung für den aufgebrachten Zeitaufwand auf ein Bankkonto überwiesen. Da es die Banker beim sogenannten Finanzamt nicht so streng mit dem Datenschutz nehmen, fühlt sich Eurer AG zuvor noch verpflichtet, einen Teil Eurer Entschädigung an die Verwaltung abzutreten. Mit dem Restbetrag begleichen wir dann zunächst die Wohnmiete, Telefonrechnung, etc.
Den übrigen Betrag holen wir in Form von Bargeld aus dem Automaten, um damit schließlich unsere Versorgung sicherzustellen. Dazu kaufen wir bspw. beim Bäcker 5 Brötchen und übergeben diesem im Gegenzug einen bunten Papierschein, auf welchem "5 EURO" geschrieben steht.
In diesem System werden Banken benötigt, um sowohl den Kontenservice als auch die Produktion dieses bunten Papiers zu organisieren. Und weil die Loyalität bei Banken und ihren Mitarbeitern stets sehr groß geschrieben wird, teilen sie sämtliche Bewegungen auf unseren Konten ausschließlich dem Finanzamt mit - halt Freunde, wie aus einem Märchenbuch! Mit dem Bankwesen holen wir uns also automatisch die BRD-Verwaltung mit ins Boot, was auch ihre gute Zusammenarbeit begründet.Nun stellt Euch bitte vor, alles bleibt so wie es ist. Die Preise bleiben gleich, Eure Entschädigung bleibt dieselbe, aber was sich mit dem i€ ändert, ist der Umgang damit. Der Informations-EURO wird nämlich nicht auf ein Bankkonto überwiesen und von uns dann in Form von Bargeld hin und her gereicht. Sondern jeder, der an diesem Geldsystem teilnehmen möchte, der besorgt sich ein Kassenbuch (KB) - das kann auf analogem Weg in Form eines Heftchens mit Stift geschehen oder auch digital in Form einer Handy-App. Euer AG trägt nun am Monatsende die Zahl Eurer Entschädigung in Euer KB mit einem Plus-Symbol ein, während Ihr dieselbe Zahl mit einem Minus-Symbol in das KB Eures AGs eintragt. Dann geht Ihr zu Eurem Vermieter und tragt die Zahl Eurer Wohnmiete mit "+" in das KB Eures Vermieters ein, während er dieselbe Zahl mit "-" in Euer Buch einträgt. In ähnlicher Weise geschieht das auch bei allen anderen Zahlungen.
Mit dieser Herangehensweise benötigen wir weder ein Konto noch bunte Papierzettelchen. Lediglich der Besitz eines eigenen Kassenbuchs ist die Voraussetzung. Gleichzeitig nimmt niemand mehr Kenntnis von Euren Transaktionen, d.h. nur Du und Dein Geschäftspartner wissen davon. Das wiederum bedeutet, dass keine Anteile Eurer Geschäftssumme mehr abgeführt werden müssen. Zudem führt dieser Umgang zur Abschaffung sämtlicher Finanzdienstleistungen und Spekulationsmärkte. Ein Geschäft, bei dem Geld mit Geld verdient werden kann, gibt es dann überhaupt nicht mehr. Dieses System ist zwar auch eine Art ungedecktes "Schuldgeldsystem", jedoch mit dem Unterschied, dass sowohl Geldschöpfung als auch Geldvernichtung ausschließlich in unseren Kassenbüchern stattfindet - damit ist jeder Bank und Kontoinhaber gleichermaßen.Ich finde diese Idee deshalb so genial, weil sie sich super einfach umsetzen lassen würde. In dem
Szenario, wenn die Banken umkippen und sie uns ihren digitalen Euro mit digitaler ID als Rettung präsentieren, könnten wir dann einfach auf dieses Kassenbuchsystem übergehen und fertig. Um eventuell noch vorhandene Sparguthaben auf den Konten nicht zu verlieren, könnte man zeitweise zweigleisig fahren, mit Kassenbuch und Konto. So könnte sich jeder um seinen Übergang selbst kümmern.