Hallo Frank.
Die Tage erst dachte ich, wow, der Kanal war zu Hochzeiten mal auf 125k Followern, oder sogar mehr? Anscheinend ist es Vielen zu langweilig geworden. Ich gestehe, zu dieser Zeit fand ich die Themen bzgl Erdbeben/Dumbs/Flugbewegungen... auch interessant, aber nicht nur ich bin aus diesen Themen nun irgendwie rausgewachsen.
Dieser Prozess, zu erkennen was falsch läuft, weiter zu erkennen, dass es nicht nur auf einer Seite falsch läuft und letztendlich zu erkennen, dass es in mir selbst auch noch falsch läuft, ist sehr interessant und manchmal auch schmerzlich und beängstigend gewesen. Immer wieder ist es verlockend, erleichtert zu sein, dass man nicht selbst schwer von Lebenskatastrophen betroffen ist. Noch nicht. Noch verlockender bzw schwieriger ist es sicherlich, für Kanalbetreiber, dass sie keinen Profit aus ihrer "guten" Arbeit herausschlagen. Respekt, dass du der guten Sache wirklich treu zu bleiben scheinst. Dass du dich und deine Prinzipien nicht verkaufst.
Weißt du, dass ich ähnliches nach meinem Sektenausstieg erlebe? Es scheint auch in religiösen Kreisen eine nicht unbeachtliche Menge an Menschen zu geben, die bemerken dass die organisierte Religion sie nicht näher zur schöpferischen Kraft bringt. Sie nehmen ihre Kraft zusammen, brechen aus, nur um sich anschließend wieder von privaten religiösen Führer gefangen nehmen zu lassen. Auch diese Führer sind eigentlich erstmal Aussteiger, aber dann kommt der Höhenflug und sie scharen Mitläufer um sich. Und erneut wird Menge und vermeintliche Qualität, besondere Weisheit und Regelbeachtung als elitärer Segen ggü anderen Gläubigen oder Kleingruppen betrachtet. Es ist traurig mit anzusehen.
Im Glauben, wie im Alltagsleben ist sichtbar, dass sich die Wenigsten wagen, wirklich Eigenverantwortung zu übernehmen. Niemand traut sich, eigene Entscheidungen zu treffen und dann auch dafür gerade zu stehen. Mittlerweile denke auch ich, dass die wichtigste Erkenntnis überhaupt ist, dass eine fundamentale Veränderung im Inneren eines jeden Einzelnen stattfinden muss. Eine Veränderung zur Eigenverantwortung und zum Vertrauen in das eigene Urteilsvermögen. Wobei ich selbst noch immer gläubig bin, also vertraue ich auf den Schöpfer, den Ursprung aller Liebe, der mich dazu motiviert, ein guter, hilfsbereiter Mensch in einer verkehrten Welt zu sein. Und wenn der Weg auf dieser Welt zu Ende ist, dann ist das so und davor fürchte ich mich immer weniger. Aber bis dahin genieße ich vor allem die Momente, in denen ich bemerke, dass ich vereinzelte Menschen treffe, die ebenfalls Macher sind, die sehen, dass gerade einfach ein kleiner Handgriff der Hilfe benötigt wird und diesen Handgriff ohne nachzudenken und ohne gefragt zu werden anbieten. Oder ich freue mich über Menschen, deren Blick sich wirklich erhellt, wenn sie bemerken, dass ich ihnen, die Münze anbiete, die Hand reiche, die Tür öffne oder einfach nur lächelnd grüße.
Innere Veränderung zum Positiven in einer negativen Welt ist unglaublich befreiend und manchmal auch sehr beglückend. Und es wird immer leichter zuzugeben, dass man diesen Prozess nicht fehlerfrei durchläuft. Dass man bereit ist, sein Verhalten an neue Erkenntnisse anzupassen, anstatt stur, oder besser stumpf, sein gewohntes Ding durchzuziehen, ein totes Pferd zu reiten...
Ich bemühe mich, meinen Weg stets guten Gewissens zu gehen und dabei geht's mir gut. Immer die Augen für das Gute offenhalten, denn es ist da❤️
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute!