Gertrud Pesendorfer und die Trachtenerneuerungsbewegung
Die Tracht ist das „Gewand der Heimat“, „Bekenntnis zur Gemeinschaft“ sowie äußeres Zeichen der „Verbundenheit mit der ewigen Geschlechterfolge“, schrieb einst Getrud Pesendorfer, die 1939 zur Reichsbeauftragten für Trachtenarbeit ernannt wurde und die Leitung der „Mittelstelle Deutsche Tracht“ am Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck übernahm.
Tirol erschien für diese Aufgabe besonders geeignet, weil die Fäden der Überlieferung dort noch nicht in dem Maße abgebrochen waren wie das in anderen deutschen Landschaften bis heute der Fall ist.
Der Auftrag der Mittelstelle war zunächst nur auf die Bearbeitung der Alpen- und Donaugaue gerichtet, doch stellten sich rasch Wünsche und Anforderungen aus allen Teilen des Reiches ein, die genau dasselbe Verlangen nach organischer Erneuerung der Trachten zum Ausdruck brachten. Getrud Pesendorfer ging äußerst tatkräftig ans Werk: Sie veranstaltete Kurse im Schneidern, Weben und Spinnen, verfasste Anleitungen zur Selbstherstellung von Trachten und Stoffen, konzipierte Ausstellungen und schrieb allerlei Aufsätze über Brauchtum und Volkskunst. Recht zeitgemäß erscheint uns heute im europäischen Kulturerbejahr 2018 z.B. ihr Aufruf von 1942 zum „sorgsamen Umgang mit Tiroler Kulturgut und Absage an die Wegwerfgesellschaft“.
Ihre Erkenntnisse über die Trachtenkunst gewann sie aufgrund ausgiebiger eigener Trachtenforschungen, indem sie schriftliche und bildhafte Zeugnisse aus Jahrhunderten zusammentrug sowie ältere Menschen befragte, deren Erinnerungen sie sorgsam dokumentierte.
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