Don Alphonso #DIEWELT 2. 11. 24
"Die Sache ist nur: Lindner war mit am Steuer und hat die Richtung vorgegeben. Seine Fraktion hat Frau Ataman ermächtigt. Seine Adlaten haben die ganzen Gesetze mit ausgehandelt. Auf eine abgesagte Kindergrundsicherung, die knapp gescheiterte Zwangsimpfung und das verhinderte linksbizarre Antifaschmarotzierungsgesetz kommt der ganze Rest, der dieser Ampel beim Volk ihren unnachahmlich schlechten Ruf einbrachte. Die FDP hat hin und wieder kosmetisch etwas verändert. Bekannte aus dieser Partei sagten immer, man hätte das Schlimmste verhindert, und trotzdem sind wir inzwischen ein Höchststeuerland, in dem man sehr reich sein muss, wenn man in den großen Städten heiraten, Kinder bekommen und angemessen wohnen will – oder man wirft seinen Pass weg, lässt sich nicht abschieben, holt die Familie nach und ist aufgrund fehlender Sprachkenntnisse für immer mitsamt Kindern, Krankenversicherung und Miete Kunde des steuerfinanzierten Bürgergelds, ohne Interesse zu haben, ein Bürger zu werden.
Wenn dann noch 1200 Asylbewerber ausgerechnet nach Berlin-Lichtenberg verschoben werden und nicht etwa zu den grün Wählenden Staats- und NGO-Versorgten nach Mitte, braucht man sich auch in Steinwurfweite zum Reichstag nicht darüber zu wundern, dass die Laune im Volk – und nicht bei den Hofschranzen – mehr so semigut ist. Nicht an allem ist die FDP ursächlich schuld, aber sie war über drei Jahre als Mitläufer dabei. Gerade eben wird dank dieser Politik bei uns eine Landklinik zwangsweise geschlossen, der ich nach einem Unfall vor drei Jahren mein Leben verdanke. Jeder, der etwas älter ist und rückblickend vergleicht, kann jenseits von den grünen, durchfinanzierten Innenstadtvierteln leicht den Eindruck bekommen, dass dieses Land nicht mehr gut ist. Sondern schlecht. Und noch schlechter gemacht werden soll, und man selbst diese Verschlechterung der Lebensumstände bezahlen soll. Mir geht es noch relativ gut. Aber reden Sie mal mit einer alleinerziehenden Krankenschwester mit ihrem Golf von 2002 darüber, dass sie die Wahl zwischen dem E-Auto-Zwang des Green Deals oder dem E-Auto-Zwang des CO₂-Zertifikatehandels hat, der der FDP gefällt.
Die Antwort muss ich nicht aufschreiben: Die Arbeiter wechseln in großen Scharen zur AfD, die mit xenophobem Volkssozialismus inzwischen ihre Stimme ist. Die SPD wird die Partei der Almosenempfänger und Nichtarbeiter. Die Grünen sind eine reine Innenstadtpartei in jenen Vierteln, in denen es besonders teuer ist und schotten sich mit Klagen und Radstraßen gegen feindliche Pendler ab, die niedere Dienste verrichten. Dafür sind sie bei denen auf dem flachen Land nur noch bei den anderen Kleinstparteien.
Dort befindet sich die FDP inzwischen durchgehend, weil sie ihren früheren Wählern so peinlich wie Wirecardaktien im Depot und Wehrmachtsfigurenanmalen als Hobby ist. In dieser Situation am Abgrund kommt dieses angeblich durchgestochene Papier. Vielleicht, eventuell, führt das zum Bruch der Ampel. Sehr wahrscheinlich geht bei der nächsten Regierungsbildung eine der Ampelparteien über Bord: Vielleicht schafft es die FDP, noch mal beteiligt zu werden. Aber in der Regierung könnten trotzdem wieder SPD und Grüne sitzen. Vielleicht kann sich die CDU durchsetzen und diese Parteien klein halten. Vielleicht aber wird Merz der nächste grüne Kanzler nach Merkel und fügt sich von der Leyen und all den wüstigen und güntherischen Truppen, die eine Art Einheitspartei mit demokratischer Fassade wollen. Vielleicht wird irgendwas aus dem Papier umgesetzt. Vielleicht auch nicht, und man beschränkt sich auf Kosmetik. Vielleicht zahlt man das langsamere Abwürgen der bürgerlichen Gesellschaft in mehr Raten.
Das sind ganz schön viele Vielleichts, die an den 18 Seiten von Lindner hängen, und man erinnert sich vielleicht auch an das, was die FDP so vor der Wahl versprochen hat. Aufarbeitung von Corona zum Beispiel, oder Klimageld. Und ganz prosaisch gesprochen: Selbst, wenn Lindner sich durchsetzen sollte, verspricht sein Papier bestenfalls das Einfrieren der Probleme.
"Die Sache ist nur: Lindner war mit am Steuer und hat die Richtung vorgegeben. Seine Fraktion hat Frau Ataman ermächtigt. Seine Adlaten haben die ganzen Gesetze mit ausgehandelt. Auf eine abgesagte Kindergrundsicherung, die knapp gescheiterte Zwangsimpfung und das verhinderte linksbizarre Antifaschmarotzierungsgesetz kommt der ganze Rest, der dieser Ampel beim Volk ihren unnachahmlich schlechten Ruf einbrachte. Die FDP hat hin und wieder kosmetisch etwas verändert. Bekannte aus dieser Partei sagten immer, man hätte das Schlimmste verhindert, und trotzdem sind wir inzwischen ein Höchststeuerland, in dem man sehr reich sein muss, wenn man in den großen Städten heiraten, Kinder bekommen und angemessen wohnen will – oder man wirft seinen Pass weg, lässt sich nicht abschieben, holt die Familie nach und ist aufgrund fehlender Sprachkenntnisse für immer mitsamt Kindern, Krankenversicherung und Miete Kunde des steuerfinanzierten Bürgergelds, ohne Interesse zu haben, ein Bürger zu werden.
Wenn dann noch 1200 Asylbewerber ausgerechnet nach Berlin-Lichtenberg verschoben werden und nicht etwa zu den grün Wählenden Staats- und NGO-Versorgten nach Mitte, braucht man sich auch in Steinwurfweite zum Reichstag nicht darüber zu wundern, dass die Laune im Volk – und nicht bei den Hofschranzen – mehr so semigut ist. Nicht an allem ist die FDP ursächlich schuld, aber sie war über drei Jahre als Mitläufer dabei. Gerade eben wird dank dieser Politik bei uns eine Landklinik zwangsweise geschlossen, der ich nach einem Unfall vor drei Jahren mein Leben verdanke. Jeder, der etwas älter ist und rückblickend vergleicht, kann jenseits von den grünen, durchfinanzierten Innenstadtvierteln leicht den Eindruck bekommen, dass dieses Land nicht mehr gut ist. Sondern schlecht. Und noch schlechter gemacht werden soll, und man selbst diese Verschlechterung der Lebensumstände bezahlen soll. Mir geht es noch relativ gut. Aber reden Sie mal mit einer alleinerziehenden Krankenschwester mit ihrem Golf von 2002 darüber, dass sie die Wahl zwischen dem E-Auto-Zwang des Green Deals oder dem E-Auto-Zwang des CO₂-Zertifikatehandels hat, der der FDP gefällt.
Die Antwort muss ich nicht aufschreiben: Die Arbeiter wechseln in großen Scharen zur AfD, die mit xenophobem Volkssozialismus inzwischen ihre Stimme ist. Die SPD wird die Partei der Almosenempfänger und Nichtarbeiter. Die Grünen sind eine reine Innenstadtpartei in jenen Vierteln, in denen es besonders teuer ist und schotten sich mit Klagen und Radstraßen gegen feindliche Pendler ab, die niedere Dienste verrichten. Dafür sind sie bei denen auf dem flachen Land nur noch bei den anderen Kleinstparteien.
Dort befindet sich die FDP inzwischen durchgehend, weil sie ihren früheren Wählern so peinlich wie Wirecardaktien im Depot und Wehrmachtsfigurenanmalen als Hobby ist. In dieser Situation am Abgrund kommt dieses angeblich durchgestochene Papier. Vielleicht, eventuell, führt das zum Bruch der Ampel. Sehr wahrscheinlich geht bei der nächsten Regierungsbildung eine der Ampelparteien über Bord: Vielleicht schafft es die FDP, noch mal beteiligt zu werden. Aber in der Regierung könnten trotzdem wieder SPD und Grüne sitzen. Vielleicht kann sich die CDU durchsetzen und diese Parteien klein halten. Vielleicht aber wird Merz der nächste grüne Kanzler nach Merkel und fügt sich von der Leyen und all den wüstigen und güntherischen Truppen, die eine Art Einheitspartei mit demokratischer Fassade wollen. Vielleicht wird irgendwas aus dem Papier umgesetzt. Vielleicht auch nicht, und man beschränkt sich auf Kosmetik. Vielleicht zahlt man das langsamere Abwürgen der bürgerlichen Gesellschaft in mehr Raten.
Das sind ganz schön viele Vielleichts, die an den 18 Seiten von Lindner hängen, und man erinnert sich vielleicht auch an das, was die FDP so vor der Wahl versprochen hat. Aufarbeitung von Corona zum Beispiel, oder Klimageld. Und ganz prosaisch gesprochen: Selbst, wenn Lindner sich durchsetzen sollte, verspricht sein Papier bestenfalls das Einfrieren der Probleme.