Die meisten Leute haben durchaus Verständnis für Kriegsflüchtlinge, die in ihrer zerbombten Heimat nicht mehr leben können, doch viele halten die sogenannten Armutsflüchtlinge für „Sozialschmarotzer“. Das sind diese „Ich hab nichts gegen Ausländer, aber … Typen„(...)
Viele der Flüchtlinge haben in ihrer Heimat keine Lebensgrundlage mehr, weil wir, die westliche Welt sie ihnen genommen hat. Afrika ernährt die ganze Welt und hat selber nichts mehr übrig. Unser Wintergemüse, Obst und Südfrüchte kommen von dort. Unser Kakao, Kaffee, Tabak, Baumwolle und sogar Schnittblumen kommen von dort. China und andere beuten die Bodenschätze aus. Shell hat u.a. das Nigerdelta zur Hölle auf Erden gemacht. Dort läuft seit mehr als 50 Jahren Erdöl aus zig Lecks und lässt den Fluss und das Land absterben (Fischfang und Landwirtschaft sind unmöglich, die Lebenserwartung der Bevölkerung ist auf ca. 45 Jahre gesunken).
Und Nestlé (
@Nestleboycott) beutet das Grundwasser aus. Für lächerliche Beträge darf Nestlé das Grundwasser aus verschiedenen Armutsregionen absaugen, welches uns dann als teures Tafelwasser verkauft wird.
Landgrabbing wird es genannt, wenn reiche Konzerne in armen Ländern Land kaufen oder pachten, um dort Gemüse für den Eigenbedarf anzubauen. Auch deutsche Firmen sind fleißig dabei:
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Ferrostahl – 120.000 Hektar in Sambia für Biosprit
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BHB GmBH Projektmanagement – 50.000 Hektar in Sierra Leone für Reisanbau und Forschung (Ist in Planung)
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DWS (Tochter der Deutschen Bank) – 5.000 Hektar in Tansania für Getreide
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Neumann Kaffee Gruppe – 2.500 Hektar für Kaffee Plantagen in Uganda (Kleinbauern wurden z.T. Gewaltsam vertrieben)
Hier ist eine kleine Übersicht des Landgrabbing in Afrika. Stand von vor vier Jahren:
600.000 Hektar angepachtet in Äthiopien, die äthiopische Regierung sucht Pächter für weitere 3 Mill. Hektar
100.000 Hektar angepachtet in Mali
400.000 Hektar angepachtet durch einen New Yorker Investmentfonds im Sudan
2,8 Mill. Hektar angepachtet durch China in der Demokratische Republik Kongo
10 Millionen Hektar wurde in der Republik Kongo südafrikanischen Großfarmern angeboten
(Quelle: Wikipedia)
Landgrabbing findet meistens da statt, wo die Landrechte schwach und die Regierungen korrupt sind. Wo ausländische Investoren mehr geschützt werden als einheimische Bauern. Zumeist sind das Staaten, wo die Ernährungssituation unsicher ist, also bei den Ärmsten der Armen.
Ein weiters großes Problem, das durch Armut und Landgrabbing entsteht ist der Waldverlust. Waldverlust ist generell das größte Problem der Menschheit. Kein Wald, kein Regen, kein Regen, kein fruchtbares Land.
Die Desertifikation schreitet voran und somit Hunger und Armut. Ein echter Teufelskreislauf.
Auch der immer größer werdende Hunger der westlichen Welt nach Palmöl wird Afrika zum Verhängnis. Auf fruchtbaren Böden werden Palmölplantagen angelegt. China z.B. hat in der Republik Kongo 2,8 Millionen Hektar Land erworben, um dort die größte Ölpalmplantage der Welt anzupflanzen.
Wie sagte Gysi ganz richtig? „Wer auf Kosten anderer lebt, muss sich nicht wundern, wenn das Elend an die Tür klopft.“
Und jetzt sagt mir noch mal, wer genau die Schmarotzer sind!😔
„Reicher Mann und armer Mann
standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich:
»Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich«.“
(Bertolt Brecht)
Quelle:
http://www.naturwelt.org/menschenrechte/das-flüchtlingsdrama-in-europa/?mobile=1@friedenrockt