Was Frau vonderLeyen kann, kann ich schon lange – eine langatmige, inhaltsleere Phrasendrescherei zum “State of the Union”… Smiley! Hier der Wortlaut (für die, die die Untertitelfunktion im Video nicht finden):Liebe Frau vonderähmLeyen,niemand weiß, ob Sie wirklich daran glauben, in Ihrer aktuellen Spielzeit irgendetwas erreicht zu haben, oder ob Sie nur so tun, als ob. Wahrscheinlich beides.Seit Sie im Amt sind, hat die Europäische Union sichtlich an Erbärmlichkeit gewonnen.Den – kalkulierten – Niedergang Ihrer eigenen Behörde, der EU-Kommission, werden Sie und Ihr zwangsoptimistischer deutscher Beraterstab absehbar als sensationellste Errungenschaft seit Erfindung des Superlativs verkaufen. Und das einzige semidemokratische EU-Organ, mein Europäisches Parlament, ist mal wieder so bedeutungslos wie schon lange nicht mehr. Wo bleibt eigentlich Martin Chulz?! Den großen Wurf zu seiner STÄRKUNG (begonnen mit der Institutionalisierung des von Ihnen ausgehebelten Spitzenkandidatenprinzips) sind Sie jedenfalls schuldig geblieben. Ebenso wie den für Februar zugesagten Kommissionsentwurf für eine gemeinsame Asyl- und Migrationspolitik. Und das, obwohl Sie ausweislich Ihrer hübschen Videoclips – Copyright by Kai Diekmann, vormals „Bild“-„Zeitung“ – so unglaublich versessen darauf sind, den europäischen Bürgern irgendetwas zu „LIEFERN“. Das nenne ich deutsche Verlässlichkeit. Smiley!Dafür haben Sie und Ihre womöglich gut bezahlten Wirtschaftsberater die gerade angesagten dämlichen Schlagworte „GRÜN“ und „DIGITAL“ schamlos gekapert und ruckzuck zu den dollsten Wachstumsmotoren seit Christoph Kolumbus umetikettiert. Fortwährend deklarieren Sie – völlig erkenntnisfrei – eine erdverträgliche Wirtschaftsordnung dürfe keinesfalls in WACHSTUMSVERZICHT oder KONSUMRÜCKBAU münden, sondern in einen gigantischen europäischen Kaufrausch, der jedes überflüssigerweise vorhandene Produkt durch irgendein Neues ersetzen soll – in GRÜN und mit WLAN-Kabel.Und da Ihr „NEXT GENERATION“ getauftes Rettungsprogramm weder die nächste Generation noch unsere pulverisierten europäischen Grundwerte retten wird, mobilisieren Sie freundlicherweise gigantische Geldsummen zur Wiederbelebung einer überholten Wirtschaftsstruktur. Während Mittelstand, Kleinbetriebe, Künstlergesocks und Wirtsleute, die maßgeblichen Stützpfeiler von Wirtschaft und europäischer Lebensart, zugrunde gehen, schreibt die Wirtschaftspolitik der Kommission – in Anwendung vulgärstliberaler Glaubenssätze – ihre verheerende Fixierung auf die großen Unternehmen fort. Und: auf das große Kapital.Als hätte BlackRock hinter den Kulissen der Welt noch nicht genug zu sagen, räumt Ihre Kommission diesem „Verein“, dem so unappetitliche Advokaten angehören wie FtznFrtz, auch noch das Recht ein, das Arbeitsfeld „Green Finance“ für Sie zu gestalten. Als mächtigste Behörde der EU könnte man die Machenschaften transnationaler Vermögensverwalter übrigens auch SELBST regulieren. Statt ihnen Zugang zur Regulierungskompetenz zu verschaffen.Bei den rückständigen Chinesen befiehlt Bankenregulator Guo Shuiqing o.s.ä. zur Bewältigung der coronabedingten Wirtschaftskrise derweil den Staatsbanken einen massiven Gewinnverzicht. Gute Güte! Viel zukunftsweisender ist das Erfolgsrezept der EU, mit breitem Lächeln auf die Rettung von Unternehmen zu setzen, die schon immer mehr Dividenden und Boni gezahlt haben als Löhne und Steuern.Wenigstens das europäische Reisegeschäft boomt wieder. Besten Dank auch dafür.Margarete Schinas, Kommissar für die Förderung der europäischen Lebensart – das heißt wirklich so unter vonderLeyen – reist nach Lesbos, um sich ein Bild davon zu machen, welcher seiner europäischen Grundwerte aus den Ruinen von Moria noch zu bergen ist.Maroš Šefčovič, Kommissar für Vorausschau – heißt wirklich so – reist nach London, um sich darüber zu informieren, welche disruptive Dämlichkeit des spätkapitalistischen Oxfordschnösels Boris Johnson er mal wieder nicht hat kommen sehen.Lieber nicht gereist…