Aya Velázquez


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Independent journalist, cultural anthropologist.
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Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte drei Monate Zeit, mir zu antworten, für was genau ich beobachtet werde. Leider hat die Behörde die gesetzlich vorgegebene Antwortfrist verstreichen lassen. Mein Anwalt wird daher nun eine Untätigkeitsklage einreichen.

t.me/ayawasgeht


Prof. Dr. Jay Bhattacharyas Interview mit mir zu den RKI-Files war die erste Episode eines neuen Podcast-Formats, das er gerade frisch aus der Traufe gehoben hat: „Science from the fringe“. Es war mir eine Ehre und ein Vergnügen!

Zum Podcast:
https://x.com/scifrthefringe/status/1836534559858712978?s=46

t.me/ayawasgeht


Ich habe mit dem Epidemiologen und Stanford-Professoren Dr. Jay Bhattacharya über die RKI-Files gesprochen. Dr. Bhattacharya war einer der drei Ko-Autoren der „Great Barrington Declaration“. Er verfolgt das Geschehen rund um den RKI-Leak und eine Corona-Aufarbeitung in Deutschland sehr aufmerksam.

In seinen Augen haben die RKI-Files Bedeutung über Deutschland hinaus, da sie ein Muster aufzeigen, das sich strukturell auch auf andere Länder übertragen lässt: Die meisten Corona-Maßnahmen waren politischer Natur, und nicht wissenschaftlich begründet. Etwas, was wir lange ahnten, lässt sich anhand der Files nun beweisen. Für den Stanford-Professor Bhattacharya haben die geleakten RKI-Dokumente auch deshalb so hohen Wert und Aussagekraft, da sich in seinen Augen viele Länder in der Corona-Zeit an Deutschland orientiert hätten, und wir von ganz ähnlichen Mechanismen hinter den Corona-Maßnahmen auch in anderen Ländern ausgehen könnten.

Wir sprechen über das Zustandekommen des RKI-Leaks, die wichtigsten Skandale in den Files, das Medienecho, sowie die brisanten neuen Äußerungen des aktuellen RKI-Präsidenten Lars Schaade vor dem Gericht. Außerdem sprechen wir über die Rolle von Christian Drosten in Deutschland. Drosten hatte infolge der GB-Declaration die renommierten Professoren Martin Kulldorff, Sunetra Gupta und Bhattacharya als „Pseudo-Experten“ bezeichnet.

In einem zweiten Teil des Interviews, das in Kürze auf meinem Kanal erscheinen wird, stelle ich Dr. Bhattacharya die Fragen.

Ich bedanke mich herzlich für das interessante und angenehme Gespräch! 🙏

https://x.com/scifrthefringe/status/1836534559858712978?s=46

t.me/ayawasgeht




In diesem Zusammenhang ist noch einmal wichtig, auf eine berüchtigte Merkel-Rede am 22.03.2017 vor der Deutschen Akademie der Wissenschaften Leopoldina hinzuweisen. Dort betonte sie, wie wichtig es sei, in zukünftigen Pandemien unbedingt auf die Expertise des Militärs zurückzugreifen - denn nur dieses hätte die strammen Befehlsketten, um eine solche Situation überhaupt zu bewältigen - und diese müssten "Staats- und Regierungschefs" in einer solchen Situation möglichst gut instruieren, damit letztere das dann auch "verstehen können". Als prominentes Beispiel brachte sie das Management von Ebola in Afrika - und wer hat nochmal vor Ort Erfahrungen beim Management von Ebola sammeln können? Richtig -
der von Jens Spahn, vermutlich unter der Ägide von Angela Merkel, ins BMG einberufene General Hans-Ulrich Holtherm. Hier der betreffende Ausschnitt aus Merkels Rede von 2017 im Wortlaut:

"(...) Nicht nur haben Sie sich zum ersten Mal getroffen als Wissenschaftsakademie, sondern wir haben auch zum ersten Mal eine Gesundheitsministerkonferenz auf der Ebene der G20 um das, was Sie hier uns sagen auch nochmal fachlich sehr gut zu beurteilen, aber auch um die Gesundheitsminister zu bitten, zum ersten Mal so eine Art Simulation, also Trockenübung, durchzuführen. wenn irgendwo eine Pandemie ausbricht - und die Aktionspläne sozusagen zu beschreiben.

Wir machen ja zuhause bei uns national für alles und jedes immer wieder Übungen, wie wir im Katastrophenfall agieren, aber global kennen wir solche Übungen nicht. Was dann ja auch sofort dazu geführt hat, dass bei Ebola die effizientesten Helfer militärische Einheiten waren, weil die mit klaren Befehlsketten und klaren Möglichkeiten sozusagen handeln konnten während die zivilen Strukturen überhaupt nicht darauf vorbereitet waren: Wer transportiert, wer schafft die Medikamente herbei, wie ist die Befehlskette, wer baut der Krankenhäuser auf. Ein ziemliches doch... ich sage jetzt nicht, Durcheinander, aber sehr unterschiedliche Ansätze.

Und insofern wollen wir uns darauf vorbereiten, und die Staats- und Regierungschefs, die sollen dann sozusagen eine Kurzversion dieser Szen... Simulations-Übungen, präsentiert bekommen. Und ich bin mir noch nicht ganz sicher wie theoretisch die Sache wird oder wie anschaulich. Ich gucke meinen [Schärper? akustisch schwer zu verstehen, Anmerkung A.V] immer ganz gespannt an, was ich da präsentiert bekomme, aber es sollte so sein, dass wir als Staats - und Regierungschefs das dann auch verstehen können, was uns da präsentiert wird - denn daraus erwachsen natürlich dann wieder auch Handlungsempfehlungen, die wir in unseren Regierungen vorbereiten können, und ich halte dieses Thema wirklich für außerordentlich wichtig..."


t.me/ayawasgeht


Ein sehr guter Text von Paul Schreyer bei Multipolar mit den richtigen Fragen: Welcher Militär war es, der das RKI bezüglich der Hochstufung der Risikobewertung instruiert hat?

Denn Lars Schaade, der Präsident des RKI, hat kürzlich vor Gericht den "Schwarzen Peter" im Hinblick auf die Hochstufung der Risikobewertung an die Politik - genauer gesagt das BMG - zurückgespielt.

Dort waren zum fraglichen Moment Offiziere und Reserveoffiziere am Hebel, denen das RKI als weisungsgebundene Behörde untergeordnet war. Wie wir sehen werden: Es waren nicht ohne Grund Militärs, denn Angela Merkel höchstpersönlich hatte schon 2017 von militärischen Strukturen in einem Pandemiefall geschwärmt, da diese viel effizienter beim Management einer Pandemie seien.

War es etwa der Reserveoffizier, Major d.R. Heiko Rottmann-Großner, der seit Jahren in der Abteilung Gesundheitsschutz im BMG als Unterabteilungsleiter der Abteilung "Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik, Telematik“ herumturnt, und Lothar Wieler im Corona-Untersuchungsausschuss in Brandenburg Zettelchen zuschob, damit dieser nichts Falsches aussagt? Der 2019, wie ebenfalls Multipolar berichtete, auf einer internationalen Health Security Konferenz von Größen der Biosecurity-Szene instruiert wurde?

Während am 24.02.2020, einem Rosenmontag, im RKI das Risiko noch gering eingestuft wurde, sprach Rottmann-Großner im Bundesinnenministerium bereits von "Ausgangssperren unbestimmter Dauer" und einer "Abschaltung" (sic!) des öffentlichen Lebens. In Mascolo und Glogers Buch „Ausbruch – Innenansichten einer Pandemie“, zitiert in einem lesenswerten Artikel des Nordkurier von Philippe Debionne, wird das Treffen von Spahns Staatssekretär Thomas Steffen mit anderen Staatssekretären und Beamten, inkl. Rottmann-Großner, wie folgt beschrieben:

"Staatssekretär Steffen wirkt angespannt. Er glaube nicht, dass sich Corona noch eindämmen lasse, bekennt er. (…) Jetzt gehe es in die nächste Phase, die Mitigation, Schadenminderung. Als die Beamten aus dem Innenministerium wissen wollen, was ‚Mitigation‛ genau bedeute, übernimmt Rottmann-Großner. Man müsse die Vorkehrungen dafür treffen, dass es zu Ausgangssperren von unbestimmter Dauer komme. Man müsse auch, wie es später in einem Vermerk über das Gespräch heißen wird, ‚die Wirtschaft lahmlegen sowie die Bevölkerung auffordern, sich Lebensmittelvorräte und Arzneimittelvorräte anzulegen‛. ‚Lockdown‛ wird so etwas bald genannt werden, aber an diesem Rosenmontag wird noch ein anderes Wort verwendet: Es lautet ‚Abschaltung‛.“

Oder war es etwa der "Ebola-General" Hans-Ulrich Holtherm, dem 2020 von Jens Spahn neueinberufenen Leiter der Abteilung Gesundheitsschutz im BMG, dem das RKI als nachgeordnete Behörde unterstand? Der von Jens Spahn schon 2010 zur Schweinegrippe als Leiter ebenjener Abteilung einberufen werden sollte, woraus ja dann leider nichts wurde, weil die Menschen die Schweinegrippe nicht interessiert hat? Der sich dann 2014 im ressortübergreifenden Ebola-Krisenstab die Zeit vertrieb - vielleicht, um schon mal Erfahrungen zu sammeln, für das, was kommt?

Es kristallisiert sich immer stärker heraus: Uns wurde erzählt, die Corona-Maßnahmen basierten auf der Wissenschaft, aber "die Wissenschaft" möchte davon inzwischen nichts mehr wissen. Lars Schaade, der aktuelle Leiter des RKI, warf in der denkwürdigen Gerichtsverhandlung in Osnabrück das BMG ganz nonchalant vor den Bus, indem er sagte, die Risikohochstufung sei eines Frage des "politischen Managements" gewesen. Es stellt sich jetzt wirklich nur noch die Frage: Wie verlief die Befehlskette?

Basierten die Corona-Maßnahmen in Deutschland nicht auf den Fieberträumen eines ehemaligen Bankkaufmanns oder einer hypochondrischen Bundesmutti, sondern auf Weisungen von in Planspielen ideologisch auf Linie gebürsteten Militärs, die ihrerseits Weisungen aus Washington erhielten?






Da es schon recht herbstlich geworden ist, findet unser morgiger Stammtisch wieder im Laidak statt. Ab 15 Uhr Laidak, Boddinstr. 42. Ich freu mich auf euch!


Selten hat mir ein Text über Deutschland so aus der Seele gesprochen. Milosz Matuschek macht in der Berliner Zeitung das, was Deutschland sich nicht traut: Ehrlich über sich selbst nachdenken - über Schuld, Verletzungen, Tabus und Sollbruchstellen. Grandios!

https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/corona-aufarbeitung-deutschland-im-bann-der-kollektivscham-li.2253113

t.me/ayawasgeht


Olaf Scholz plötzlich für Friedensgespräche mit Russland. Gab es neue Anweisungen aus Washington? Dass er vor einem Jahr, am 18. August 2023, alle Bürger, die damals schon Friedensgespräche gefordert haben, als "gefallene Engel, die aus der Hölle kommen" bezeichnet hat, hat er wahrscheinlich schon wieder vergessen.

Links: Heute, 08.09.2024, Olaf Scholz beim ZDF Sommerinterview
Rechts: 18.08.2023, Olaf Scholz bei einem Wahlkampfauftritt in München

t.me/ayawasgeht


“Kurzquarantäne von 5 Tagen, gefolgt von keinem Test oder Freitestung -> warum so kurz, was ist bei Ansteckung von Haushaltsangehörigen? (.) „Klavierlehrer im Einzelunterricht“ nicht verfolgen und testen, kann durch Warn-App informiert werden (widerspricht japanischer Strategie: retrospektive Testung zusätzlich zu KoNa) (.) Falls Ressourcen so knapp sein sollten, dass keine Einzelfallverfolgung mehr möglich ist, könnten nur noch Cluster nachverfolgt werden. Also vor allem bestimmte Settings betrachtet werden. Aber woher weiß das GA ohne Kontaktpersonennachverfolgung, wo sich neue Cluster bilden?”.

Drosten hat seinen Artikel also nach Gegenwind von RKI - und möglicherweise auch der Bundesregierung - als Reaktion auf die Kritik angepasst - und erst dann veröffentlicht.

Unabhängig von der Debatte darum, ob Drosten hier wirklich zunächst ein Papier zurückhalten wollte, weil es dem Regierungshandeln widerspricht, sollte man sich an dieser Stelle vielleicht noch einmal vor Augen halten, was Drostens “Vorschlag für den Herbst”, der präventiven “Isolierung von Clusterkontakten”, eigentlich im Hinblick auf die Grundrechte der Bürger bedeutet hätte, wäre er denn so umgesetzt worden:

Präventives, fünftägiges Einsperren von ganzen Menschengruppen - Schulklassen, Familienfeiern, you name it - auf bloßen Verdacht hin - ohne Krankheitssymptome, ohne Testung - denn die Tests wollte Drosten ja "einsparen", und erst am Ende der fünftägigen Quarantänezeit einsetzen. Er nannte das in seinem Papier wortwörtlich “freitesten”. Er wollte in einer “Krisensituation” - etwa auf dem Höhepunkt der Erkältungswelle - alle Menschen fünf Tage lang auf Verdacht einsperren lassen, die vorher in einer Gruppe beisammen gewesen waren, wenn EINE Person aus dieser Gruppe sich anschließend erkältet hatte. Das bedeutet: Freiheitsberaubung auf bloßen Verdacht hin. Genau das, und nichts anderes, besagte Drostens sogenannter "Plan für den Herbst". Ein Punkt, der es an dieser Stelle noch einmal verdient, gebührend problematisiert zu werden.

Drostens Empfehlungen während der Corona-Zeit waren - anders als von ihm immer behauptet - durchweg politisch, und im Hinblick auf die Grundrechte der Bürger stets hochproblematisch - um es einmal vorsichtig zu formulieren.

t.me/ayawasgeht


Einen Analysepunkt aus meinem Pressespiegel möchte ich hier noch einmal herausstellen: Die Frage nach dem Artikel, den Christian Drosten laut RKI-Protokoll vom 29.07.2020 zurückhalten wollte, da dieser "dem Regierungshandeln widerspricht".

Die Süddeutsche Zeitung unter Leitung der "Wissenschaftsjournalistin des Jahres 2021",
Christina Berndt, der Faktenfinder der Tagesschau Wulf Rohwedder, sowie der Focus, hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, um Drosten aus der Schusslinie zu nehmen. Sie stützten sich dabei auf Drosten Gastartikel in der Zeit, "Ein Plan für den Herbst", der wenige Tage nach der Sitzung vom 29.07.2020, am 05.08.2020, erschienen war.

Wie das Zitat, er habe ein Papier nicht publizieren wollen, da es dem Regierungshandeln widerspricht, in das RKI-Protokoll gekommen ist, ist laut Focus Drosten ein Rätsel - möglicherweise sei er einfach nur falsch zitiert oder verstanden worden.

Es stimmt zwar, dass Drostens Artikel “Ein Plan für den Herbst”, basierend auf seinem Text-Entwurf, der sich in den RKI-Protokollen befindet, am 05.08.2020 in der ZEIT erschienen ist.

Was aber weder Christina Berndt von der SZ, noch der Faktenfinder der Tagesschau, noch der Focus, getan haben: Sich einmal die Mühe gemacht, die beiden Texte miteinander zu vergleichen. Im Hinblick auf die Formulierung im RKI-Protokoll lohnt es sich nämlich, genauer hinzuschauen, an welchen Stellen genau inhaltliche Änderungen durchgeführt wurden.

Im Textentwurf spezifizierte Drosten, welche Kontakte einer infizierten Person sich in einem epidemischen Überlastungsfall nicht mehr testen lassen müssten: Einzelkontakte. Er brachte dafür ein Beispiel: „Den Klavierlehrer im Einzelunterricht würde man dagegen nicht verfolgen, nicht unter Quarantäne setzen und auch nicht testen, wenn das im Moment zu viel Arbeitskraft bindet. Die Warn-App kann ihn informieren.“. Dieser Satz entfällt im ZEIT-Artikel.

Ein weiterer Satz am Schluss des Entwurfs: „Für den Fall einer plötzlichen Zunahme von Fällen bräuchte es aber vielleicht eine Zusatzempfehlung, die die Fallverfolgung ausschließlich auf Cluster fokussiert“ erscheint im ZEIT-Artikel abgeändert in: „..die Ämter bräuchten einen zusätzlichen Krisenmodus. Dazu gehört eine vereinfachte Überwachung der Einzelkontakte, eine Festlegung von Clustersituationen, die sofort und pauschal quarantänepflichtig sind“.

Damit ist die Überwachung von Einzelkontakten wieder mit drin - während Drosten in seinem Entwurf in den RKI-Protokollen ausschließlich auf die Überwachung von Clustern gedrängt hatte.

Der viel diskutierte Satz im RKI-Protokoll vom 29.07.2020 muss daher nicht falsch sein: Drosten hatte vielleicht wirklich zwischenzeitlich vorgehabt, den Artikel nicht zu veröffentlichen, da er "dem Regierungshandeln widerspricht". Aber mit zwei einfachen Änderungen im Text konnte er dafür sorgen, dass die von der Regierung gewünschte Überwachung von Einzelpersonen, auch in einem "Krisenfall", weiterhin mit drin ist.

In jedem Fall ist diese Änderung erwähnenswert, da sie gewaltige Änderungen am Pandemiemanagement nach sich gezogen hätte: Nach Drostens Entwurf, der sich in RKI-Files befindet, hätten sich Millionen Menschen weniger testen lassen müssen - nämlich alle Einzelkontakte, die Kontakt zu einer infizierten Person hatten - deutschlandweit. Das wiederum hätte die Einnahmen der Testindustrie beträchtlich gemindert.

Das RKI selbst war übrigens ebenfalls kritisch gegenüber Drostens Vorschlag. In der ZEIT-Version von Drostens Artikel erschienen dann zwei der vom RKI kritisierten Punkte in abgeänderter Form - welch ein Zufall. Hier die Kritik des RKI an Drostens Textentwurf:




Jetzt der richtige Screenshot zum obigen Post ⬆️


Das ist, als würde ein Vergewaltiger zu seinem Vergewaltigungsopfer sagen: Vergiss es einfach, lerne zu verdrängen! Einem Täter steht nicht zu, zu beurteilen, was sein Opfer zu verdrängen und zu vergessen hat.

Die Zeit gehörte zu den Tätern der Corona-Zeit, da es die Politik der Täter, durch die unzählige Menschen bis hin zu Tod aktiv geschädigt wurden, durchgängig gestützt hat. Kritische Töne zu Freiheits- und Grundrechtseinschränkungen, zu Lockdown- und Impfschäden, zu den psychologischen und sozialen Folgen der Schulschließungen, zu Menschen, die ihren Lebensabend einsam und allein verbringen mussten, zu Jobverlusten durch Kündigungen oder Insolvenzen, zu berufsbezogenen Impfpflichten, zu schwachsinnigen Bußgeldverfahren, zu Menschen, die sozial ausgegrenzt und stigmatisiert wurden, fand man in der Zeit selten bis nie. Stattdessen: "Eine Diskriminierung von Ungeimpten ist ethisch gerechtfertigt".

Es steht der Zeit daher nicht zu, den Menschen in diesem Land vorzuschreiben, was diese zu vergessen und zu verdrängen haben. Der Artikel ist eine Frechheit. Er spricht aus der Perspektive eines Täters, der für seine Taten keine Verantwortung übernehmen will.

t.me/ayawasgeht


Die Forderung nach einer Corona-Aufarbeitung ist final in der Mitte der Gesellschaft angekommen, und dort geht sie auch nicht wieder weg. Was hier gerade passiert, ist nichts Geringeres als die Etablierung eines neuen gesellschaftlichen Konsenses, der mit dem der vergangenen vier Jahre bricht. Diejenigen, die die letzten Jahre für Hetze und Ausgrenzung von Andersdenkenden standen, werden nicht umhinkommen, ihr eigenes Handeln zu hinterfragen. Die Deutungshoheit der Mitte haben sie unwiederbringlich verloren.

Es gilt auch hier der altbewährte Medien-Leitsatz, jede Publicity ist gute Publicity. Je härtere inhaltliche Geschütze gegen die Implikationen der Files aufgefahren werden, desto gefährlicher werden die RKI-Protokolle eingeschätzt, und desto länger werden sie in den Medien gehalten.

Dass frühere Corona-Hardliner, wie etwa der CSU-Politiker Stephan Pilsinger, sich plötzlich als Kritiker und Aufklärer gerieren, mag der eine oder andere als „Opportunismus“ empfinden – aus einer größeren, strategischen Perspektive betrachtet ist es aber eigentlich nur ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich der Wind gedreht hat. Plötzlich möchte niemand mehr zu den ehemaligen Maßnahmen-Hardlinern gehören. Hier kippt gerade ein Narrativ – und wir haben die einmalige Chance, das traumatische Moment des Geschehenen einer kollektiven Aufarbeitung zuzuführen – auf dass eine Lernerfahrung entstehe, damit sich so etwas in Deutschland niemals wiederholen kann.

Ich wünsche eine entspannte Wochenend-Lektüre!

t.me/ayawasgeht


Pressespiegel zum RKI-Leak - Ein Medien-Tagebuch seit Tag Eins

Welche Folgen hatten die RKI-Files in den Medien? Wer berichtete, und wie? In einem Pressespiegel arbeite ich die Berichterstattung zum RKI-Leak auf - vom ersten X-Post bis nach Karlsruhe:

https://www.velazquez.press/p/pressespiegel-zum-rki-leak-ein-medien

Es ist nun knapp sieben Wochen her, dass ich die Protokolle des RKI-Krisenstabs geleakt habe, die mir ein Whistleblower zugespielt hat. Ein guter Zeitpunkt, um einmal Revue passieren zu lassen: Was ist in diesen sieben Wochen eigentlich medial geschehen? Wurden die RKI-Protokolle im Mainstream besprochen - oder ignoriert, wie von einigen Seiten behauptet wurde?

Ich habe einen Pressespiegel zum RKI-Leak verfasst, und darin chronologisch alle Medienbeiträge der letzten Wochen aufgeführt und kommentiert, die in meinen Augen einen erwähnenswerten Diskursbeitrag darstellen. Dabei habe ich nicht nur Leitmedien-Artikel, sondern auch Beiträge der sogenannten Alternativmedien berücksichtigt, sofern diese sachbezogen waren und sich nicht, wie in einigen Fällen leider geschehen, an Personen abarbeiten. Mit aufgeführt sind außerdem ausgewählte Posts von Personen des öffentlichen Lebens auf der Plattform X - da wir der Tatsache ins Auge sehen müssen, dass öffentlicher Diskurs inzwischen auch in den sozialen Medien, insbesondere auf X, entsteht. Soviel kann ich schonmal versprechen: Es wird ein wilder Ritt.

Dass über einen so langen Zeitraum weiterhin fast täglich neue Artikel über das Thema erscheinen – und das trotz Sommerloch, Olympia, Messermorden und Landtagswahlen – habe ich in dieser Konsistenz in der deutschen Medienlandschaft selten erlebt. Dass dabei die Beiträge immer hochkarätiger werden – sowohl, was die Autoren, als auch, was die Inhalte anbelangt - auch nicht.

Im Wesentlichen scheint sich der Streit über die RKI-Protokolle im Mainstream an der Frage abzuarbeiten: Enthalten die Protokolle nun einen Skandal, oder nicht? Nein, sagen diejenigen, die Corona-Maßnahmen sowieso schon immer unproblematisch fanden, und eine Aufarbeitung grundsätzlich scheuen, um eigene Fehler nicht konfrontieren zu müssen. Nein, sagen auch andere – wie etwa Klaus Stöhr – für den die kritischen Standpunkte, die in den Files geäußert werden, und an die sich die Politik nicht gehalten hat, schon immer die eigentliche Erkenntnisgrundlage zu den Corona-Maßnahmen darstellten. Wer seit Jahren ohnehin schon kritisch war, für den sind die Erkenntnisse aus den Files mitunter ebenfalls nicht besonders „skandalös“, da nicht überraschend und auch nicht neu.

Aber - und das ist das entscheidende Aber: Die RKI-Protokolle zeigen erstmals unmissverständlich für den leitmedialen Mainstream auf, dass die angeblich wissenschaftlichen Corona-Maßnahmen auf keinem wissenschaftlichen, sondern eben einem politischen Fundament standen. Das sollte nicht unterschätzt werden. Gerade Menschen aus der politischen Mitte, die bislang zwar sehr wohl innerlich Fragen hatten, aber bislang keine Handhabe hatten, wie sie diese artikulieren sollen, haben nun eine hochoffizielle Referenz an die Hand bekommen, in der eigene Zweifel von höchster Stelle artikuliert werden.

Die Anschlussfähigkeit gen Mainstream – das RKI als offizielle Bundesbehörde kann eben nicht als „Schwurblerkram“ weggecancelt werden – ist Gold wert, auch wenn einzelne Zitate daraus für Menschen, die schon seit Jahren kritisch sind, keine große Überraschung mehr darstellen. Für den politmedialen Diskurs sind die RKI-Files ein Meilenstein in der Corona-Aufarbeitung – und das ist auch der Grund, warum sie seit Wochen praktisch dauernd in der leitmedialen Berichterstattung präsent sind.



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