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Und was hat sie mit Scheren zu tun.
Unter dem Wort „Bescherung“ versteht man die Tradition, zu Weihnachten Geschenke auszutauschen.
Warum aber „be✂️n“?
Das Herkunftswörterbuch sagt:
Im Mittelhochdeutschen bedeutete das Wort beschern noch allgemein „zuteilen, geben“, es stammt aus dem 17. Jh. und geht zurück auf westgerm. *skar–ija– „teilen, zuteilen“; der heutige Bezug auf Weihnachten geht auf das 18. Jh. zurück und leitet sich aus der Annahme ab, dass die Geschenke als Gaben vom Christkind zugeteilt werden.
Das ist aber nicht die ganze Geschichte. Schauen wir uns mal die Bibeltexte an.
Samson (der Kräftige aus dem Alten Testament) sagte Delilah: "Wenn du mich beschörest, so wiche meine Kraft von mir."
Daher 👉
Zuteilen durch abschneiden: to share – bescheren
Jedenfalls wird deutlich, dass eine Verbindung mit dem Scheren des Haupt- oder Körperhaares gegeben ist. "Bescheren" geht, ob es das Schenken oder das Schneiden bezeichnet, ähnlich wie das englische "to share" zurück auf alte Worte, die eine Zuteilung durch Abschneiden von etwas bezeichnen.
Dabei hat "bescheren" als Schenken noch die Zusatzbedeutung, dass diese Zuteilung von höherer oder höchster, also göttlicher Hand herstammt. Das kennen wir aus dem bekanntesten Tischgebet: "Komm, Herr Jesu, sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast."
Zu Weihnachten und den Geschenken passte die schöne Bescherung besonders, weil man die Gaben als vom Christkind kommend verstand. Deshalb nannte man Weihnachtsgeschenke ja oft direkt "Christkindle". Ein altes Sprichwort rät übrigens: "Wenn Bescherung ist, tu den Sack auf und vergiss das Zuknüpfen nicht."
Im 18. Jahrhundert wird's ironisch.
Spätestens seit dem 18. Jahrhundert bürgerte sich die ironische Verwendung des Wortes "Bescherung" ein. Der Ton machte dabei die Musik. Wer seufzte "Da haben wir die Bescherung!" oder "Das ist ja eine schöne Bescherung!" hatte sich in seiner Erwartung auf feine Gaben getäuscht (so ein Stoßseufzer könnte ja auch dem armen Samson gehören).
Schon Johann Wolfgang Goethe schreibt im Götz von Berlichingen: "Da verließen wir uns auf des Kaisers geheime Gunst – nun haben wir die Bescherung."
D.h.
Sagen wir: "Das ist ja eine schöne Bescherung!", meinen wir damit: "Das ist ja nicht zu fassen!" oder "Das darf ja wohl nicht wahr sein!" Die Redewendung benutzen wir, wenn uns überraschend etwas Unangenehmes oder Blödes passiert. Sie ist das spöttische Gegenstück zur tatsächlich schönen Bescherung an Weihnachten, also dem Verteilen der Geschenke. Haben wir das Missgeschick oder Unglück bereits erwartet, sagen wir redensartlich: "Da haben wir die Bescherung!"
Seid also vorsichtig, wenn Ihr jemandem eine „Schöne Bescherung!“ wünscht.
*die russische Version findet ihr in Kommentaren 👇🏻
Und was hat sie mit Scheren zu tun.
Unter dem Wort „Bescherung“ versteht man die Tradition, zu Weihnachten Geschenke auszutauschen.
Warum aber „be✂️n“?
Das Herkunftswörterbuch sagt:
Im Mittelhochdeutschen bedeutete das Wort beschern noch allgemein „zuteilen, geben“, es stammt aus dem 17. Jh. und geht zurück auf westgerm. *skar–ija– „teilen, zuteilen“; der heutige Bezug auf Weihnachten geht auf das 18. Jh. zurück und leitet sich aus der Annahme ab, dass die Geschenke als Gaben vom Christkind zugeteilt werden.
Das ist aber nicht die ganze Geschichte. Schauen wir uns mal die Bibeltexte an.
Samson (der Kräftige aus dem Alten Testament) sagte Delilah: "Wenn du mich beschörest, so wiche meine Kraft von mir."
Daher 👉
Zuteilen durch abschneiden: to share – bescheren
Jedenfalls wird deutlich, dass eine Verbindung mit dem Scheren des Haupt- oder Körperhaares gegeben ist. "Bescheren" geht, ob es das Schenken oder das Schneiden bezeichnet, ähnlich wie das englische "to share" zurück auf alte Worte, die eine Zuteilung durch Abschneiden von etwas bezeichnen.
Dabei hat "bescheren" als Schenken noch die Zusatzbedeutung, dass diese Zuteilung von höherer oder höchster, also göttlicher Hand herstammt. Das kennen wir aus dem bekanntesten Tischgebet: "Komm, Herr Jesu, sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast."
Zu Weihnachten und den Geschenken passte die schöne Bescherung besonders, weil man die Gaben als vom Christkind kommend verstand. Deshalb nannte man Weihnachtsgeschenke ja oft direkt "Christkindle". Ein altes Sprichwort rät übrigens: "Wenn Bescherung ist, tu den Sack auf und vergiss das Zuknüpfen nicht."
Im 18. Jahrhundert wird's ironisch.
Spätestens seit dem 18. Jahrhundert bürgerte sich die ironische Verwendung des Wortes "Bescherung" ein. Der Ton machte dabei die Musik. Wer seufzte "Da haben wir die Bescherung!" oder "Das ist ja eine schöne Bescherung!" hatte sich in seiner Erwartung auf feine Gaben getäuscht (so ein Stoßseufzer könnte ja auch dem armen Samson gehören).
Schon Johann Wolfgang Goethe schreibt im Götz von Berlichingen: "Da verließen wir uns auf des Kaisers geheime Gunst – nun haben wir die Bescherung."
D.h.
Sagen wir: "Das ist ja eine schöne Bescherung!", meinen wir damit: "Das ist ja nicht zu fassen!" oder "Das darf ja wohl nicht wahr sein!" Die Redewendung benutzen wir, wenn uns überraschend etwas Unangenehmes oder Blödes passiert. Sie ist das spöttische Gegenstück zur tatsächlich schönen Bescherung an Weihnachten, also dem Verteilen der Geschenke. Haben wir das Missgeschick oder Unglück bereits erwartet, sagen wir redensartlich: "Da haben wir die Bescherung!"
Seid also vorsichtig, wenn Ihr jemandem eine „Schöne Bescherung!“ wünscht.
*die russische Version findet ihr in Kommentaren 👇🏻