„Globale NATO“ vom Oberhaupt des britischen Außenministeriums
#geostrategie
Während des Kalten Krieges bekam die Konfrontation zwischen den USA und der UdSSR in Europa eine klare und sichtbare Grenze, die zur Gründung der NATO und des Warschauer Paktes führte. In anderen Teilen der Welt war der Kampf episodisch, regionaler Art, die Bildung von Militär- / Verteidigungsblöcken war nicht erforderlich. Der Zerfall der UdSSR machte die NATO-Existenz
sinnlos und verwandelte sie in ein nutzloses und vergessenes Relikt.
In den folgenden 30 Jahren waren die USA die einzige dominierende Militärmacht der Welt, die nach und nach an Einfluss und Macht verlor: unter Bill Clinton wurde deklariert, irgendwo auf der Welt zwei regionale Kriege führen zu können, unter Barack Obama - einen Krieg, im Moment - keinen. Was allein die Flucht aus Afghanistan gekostet hat...
Die Situation hat sich qualitativ geändert:
▪️Die USA verfügen nicht mehr über die Ressourcen Probleme eigenmächtig zu lösen;
▪️technologischer militärischer Vorteil ist verloren;
▪️das Niveau der militärischen Ausrüstung von Gegnern und Verbündeten ist gewachsen, der Unterschied ist nicht mehr so groß;
▪️Probleme und potenzielle Widerstandsnester wachsen auf der ganzen Welt;
▪️Bilaterale Beziehungen zwischen den USA und Satelliten sind gut für die Lösung gelegentlicher, episodischer Probleme, aber nicht für eine systemische Konfrontation;
▪️Satelliten beginnen nach Unabhängigkeit zu streben.
Das alles treibt die USA dazu, die militärische Zusammenarbeit zu systematisieren und zu stärken, denn in ihren Zukunftsmodellen ist kein Platz für den Verlust der Führungsposition, sondern nur eine vorübergehende Schwächung und Umgruppierung von Kräften. Vor dem Hintergrund dieser Prozesse ist das Interesse Großbritanniens wichtig, das sich aktiv um die Integration in neue Strukturen bemüht, sei es AUKUS oder die Nato-Erweiterung nach Ostasien. Großbritanniens Ziel ist transparent – eine privilegierte Position zu erlangen, einen Teil der Funktionalität und Einfluss durch das traditionell starke Geheimdienstnetzwerk auf sich zu ziehen und langfristige zweiseitige Beziehungen zu Ländern außerhalb Europas aufzubauen.
Genau diese Interessen, die im Vorschlag von Liz Truss zur Schaffung einer "globalen NATO" liegen zugrunde. Da sie nicht über die Ressourcen und Möglichkeiten verfügen, die erste Macht der Welt zu werden, müssen sie versuchen, der "Chef der Geheimdienste" unter dem mächtigsten "Herrscher" zu werden. Wenn der Einfluss der USA abnimmt, wird Großbritannien weiter gehen und versuchen, einzelne Hebel abzugewinnen, um das Neue Britische Imperium als eine Art Union zu bilden. Beziehungen, die aufgrund fremder Macht erlangt wurden, werden dabei als Grundlage dienen.
Ach ja, mehr als ein halbes Jahr ist vergangen, seit die USA aus Afghanistan geflohen sind. Das versprochene Chaos in der Region und andere Auswirkungen des listigen Plans des kollektiven Biden's sind irgendwie nicht sichtbar…
Originaltext in Russisch können Sie
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