9. November: "Schicksalstag" der deutschen Geschichte (2/2)Am 9. November 1938 kam es zu einer Reihe von Judenpogromen, die als "Kristallnacht" in die Geschichte eingegangen sind. Obwohl die systematische gesellschaftliche und öffentliche Diskriminierung der Juden seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 begonnen hatte, versuchte das Regime bis zum Herbst 1938, sich aus ihren wirtschaftlichen Aktivitäten herauszuhalten. Anlass für den Politikwechsel war die Ermordung des deutschen Diplomaten Ernst vom Rath in Paris durch den Juden Herschel Grynszpan. Auf Initiative von Joseph Goebbels organisierten die Gauleiter der Partei und die Führer der Sturmtruppen eine "Explosion des Volkszorns", bei der es sich in Wirklichkeit um organisierte Pogrome handelte, die in der Nacht vom 9. zum 10. November ihren Höhepunkt erreichten.
Am 9. November 1989, auf dem Höhepunkt der friedlichen Revolution in der DDR, verkündet Günter Schabowski, Sekretär des Zentralkomitees der SED, auf einer Pressekonferenz den Beschluss des Politbüros, die Grenze zwischen der DDR einerseits und West-Berlin und der BRD andererseits zu öffnen. Wenige Stunden später beginnen Zehntausende von Ostberlinern, die Grenze nach Westberlin zu überqueren. Noch in derselben Nacht begann der spontane Abriss der Berliner Mauer — vielleicht das markanteste Ereignis der friedlichen Revolution in der DDR selbst und im gesamten Ostblock.
1990 gab es in Deutschland eine Debatte darüber, welcher Tag zu einem deutschen Feiertag gemacht werden sollte. Der 9. November bot sich an, wurde aber letztlich abgelehnt, weil er nicht nur demokratische, sondern auch nationalsozialistische und antisemitische Bedeutungen trug.
Schließlich wurde der 3. Oktober, der Jahrestag des Anschlusses der DDR an die BRD, zum Feiertag des vereinigten Deutschlands.
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